Hamburg. Reichlich Spott erntete Oberligist Bergedorf 85 für seine verpatzte Regionalligameldung. Liga-Manager Andreas Hammer über die Reaktion der Mannschaft, Kommunikationsprobleme auf der Führungsebene und eine mögliche Spielerflucht.

Hamburger Abendblatt:

Ein starkes 3:2 in Schnelsen. Überrascht?

Andreas Hammer:

Mich hat der Auftritt nicht überrascht. Die Mannschaft hat Charakter gezeigt.

Hätten Sie das am vergangenen Dienstag auch prognostiziert?

Hammer:

Ja, aber natürlich waren die Jungs sehr enttäuscht, als ich sie über die neue Lage informierte.

Was lief schief?

Hammer:

Am 29. März forderte uns die Hamburger Polizei auf, unser Stadion auf unter 5000 Plätze zurückzubauen. Ab 5000 Zuschauern greift das Versammlungsgesetz. Man benötigt dann zum Beispiel breitere Fluchtwege.

Konnten Sie die notwendigen Formalien nicht vorher abklären?

Hammer:

Wir haben sicher Fehler gemacht. Wir haben bis zuletzt auf Hilfe gehofft, zum Beispiel vom Sportamt.

Sie besaßen doch die Zusage des Sportamts für den Stadionumbau?

Hammer:

Es sollten ein paar Zäune für die Fantrennung aufgestellt werden. Die Forderungen der Hamburger Polizei waren aber unerfüllbar.

Warum bestätigte der Verein dann die Meldung für die Regionalliga?

Hammer:

Ich sage ja: Es sind Fehler gemacht worden. Hier lag ein Kommunikationsproblem zwischen Präsident Ronny Wenzel und meinem Bruder Mathias (ehem. Vorsitzender, die Red.) vor.

Gibt es personelle Konsequenzen?

Hammer:

Nein. Wir müssen aus unseren Fehlern lernen. Schließlich haben wir hohe sportliche Ambitionen.

Befürchten Sie eine Spielerflucht?

Hammer:

Es gibt bisher von den Spielern keine Anzeichen dafür.