Meiendorfs Stürmer überragt beim 2:1 gegen Schnelsen. Trainer Stuhlmacher: “Er ist sehr wertvoll“

Hamburg. Die öffentliche Pressekonferenz an der Meiendorfer Straße war noch keine zwei Minuten alt, da spendete der Saal schon Applaus. Frank Stolina, Sportlicher Leiter des Meiendorfer SV, hatte sich bei seiner Mannschaft in warmen Worten für die eindrucksvolle Leistung bedankt. "Unsere Jungs haben bewiesen: Sie können Oberliga spielen", sagte Stolina. Trainer Matthias Stuhlmacher war ebenfalls voll des Lobes - und "stinksauer". Er sagte: Es ist mir unerklärlich, wieso das Team beim 0:2 bei Paloma vorige Woche nicht auch so konzentriert auftrat."

So konzentriert wie gegen Titelkandidat Schnelsen. 10:1 für den MSV lautete das Torchancenverhältnis nach der Partie, 2:1 das Ergebnis vor 263 begeisterten Fans - und einem besonders erleichterten Meiendorfer Keeper Tobias Sävke. Dieser wollte in der 17. Minute außerhalb des Strafraums einen langen Ball klären, doch der Versuch wurde zur Vorlage für Schnelsens Jürgen Tunjic. "Ich bin der Mannschaft dankbar, dass wir nicht wegen meinem Fehler verloren haben", sagte Sävke. Besonderen Respekt nötigte ihm die Leistung des Siegtorschützen Yiner Ronal Arboleda Sanchez ab: "Den Jungen muss man erleben. Er hat bis 2014 unterschrieben. Da können wir froh sein."

Es war eine Augenweide, was der 22-jährige Stürmer bot, einer glatten Note 1 würdig. Er holte den Freistoß zum 1:1 heraus, besorgte das 2:1, war schnell, dribbelstark, torgefährlich und mannschaftsdienlich, zweikampfstark und sicher im Passspiel. Seine Verpflichtung in der Winterpause vom Süd-Bezirksligisten Panteras Negras könnte der Schlüssel zum Klassenerhalt für einen MSV werden, dem in der Hinrunde zu oft der letzte Punch vor dem gegnerischen Tor fehlte.

"Arboleda Sanchez machte vorne alle Bälle fest. Er hat getroffen, zwei Chancen vorbereitet, ein unglaubliches Pensum absolviert. Er ist sehr wertvoll für uns", sagte Stuhlmacher. Empfohlen wurde der kolumbianische Angreifer dem MSV von seinem früheren Coach Marco Krausz, als dieser vor wenigen Wochen noch Wandsetal trainierte. Vorwürfe macht sich der jetzige Coach des Konkurrenten USC Paloma nicht. "Für ihn war der Wechsel zum MSV damals die beste Lösung."