"Ich bin nicht der beliebteste Vertreter des Hamburger Fußball-Verbands", sagt Christian Koops. Die Aufgabe des 38-Jährigen ist eine der schwierigsten rund um Hamburgs Fußballplätze: Er muss Recht sprechen. Seit 2007 befassen sich der Vorsitzende des Sportgerichts und seine Beisitzer jeden Mittwochabend mit den kleinen Dramen des Hamburger Amateurfußballs: Platzverweise, falsch ausgefüllte Spielberichte, Prügeleien - bis zu 15 Fälle jede Woche, rund 550 im Jahr.

Fast alle Urteile werden kritisiert. "Niemand soll benachteiligt werden", sagt der Bramfelder, der nur den Fakten traut und Gerechtigkeit über alles stellt. "Meckern beide Seiten, habe ich wenig falsch gemacht." Dem Hansa-Landesligisten GSK Bergedorf zog er jetzt sechs Punkte ab und belegte ihn mit 1500 Euro Geldstrafe, weil der Verein einen Spieler unter falschem Namen mitwirken ließ. Ganz im Vertrauen flüstert mancher Vereinsfunktionär Koops schon mal zu: "Dein Urteil war okay."

Anfang April kann der gelernte Spediteur kein Recht sprechen. Dann fliegt der Baseballfan zur Heimpremiere seines Lieblingsteams New York Yankees. Eine Sportart, meint er, in der es auch gerecht zugeht.