Benjamin Scherner debütiert beim SCVM mit einem 1:1 beim AFC. “Altona darf sich nicht beklagen“

Hamburg. Einzig beim Auswechseln hatte Benjamin Scherner kein glückliches Händchen. Gerade vier Minuten war Beytullah Atug auf dem Feld, da leistete er sich in der 82. Minute ein grobes Foulspiel und flog mit Roter Karte vom Platz. Das allerdings konnte sein neuer Trainer, der mit einem 1:1 bei Altona 93 ein gelungenes Debüt beim Oberligisten SC Vier- und Marschlande feierte, schwerlich ahnen.

Unter der Woche hatte es gerumst am Deich. Der Verein trennte sich von Trainer Jan Schönteich, welcher für die neue Saison in Dassendorf zugesagt hatte. Einerseits dankte der SCVM seinem Ex-Coach für seine starke Arbeit - er führte den Klub von der Bezirksliga bis in die Oberliga - andererseits war etwas nebulös von "Reibungsverlusten" die Rede, die sich aus der aktuellen Situation ergeben hätten. So stieg Co-Trainer Scherner vorzeitig zum Cheftrainer auf. Dieser Schritt war erst für den Sommer angedacht. Mit 17 musste der Ex-Torwart seine Karriere wegen eines Bänderrisses im Knie beenden. Nun ist er mit 25 Jahren der Trainerfrischling der Oberliga.

Das Verhältnis zu seinem Ex-Chef Jan Schönteich ist allerdings etwas abgekühlt. "Es ist nicht mehr so, wie es einmal war. Trotzdem hoffe ich, dass wir uns in die Augen sehen können, wenn wir uns wieder sehen. Daran liegt mir eine Menge", erklärte Scherner. Sportlich hingegen lief vieles rund.

"Altona darf sich nach diesem Spiel nicht beklagen", sagte Scherner. Selbst nachdem Altonas Jannik Dreyer (49.) die Gästeführung durch Kevin Herzberg (16.) egalisiert hatte, besaß der SCVM die besseren Chancen. Scherner will sein Team dennoch warnen. "Gerettet sind wir noch nicht."