Amateurfußball: Kreative Ordner in Bergedorf, Traumfußball beim ETV, klare Ansagen in Blankenese

Freunde und Helfer. Christopher Mahrt, Neuzugang bei Bergedorf 85, umarmte seinen knienden Mitspieler Ishmael Brown nach dem Schlusspfiff und rief laut vor Freude: "Das war für dich, Isi, für dich!" Es war ausgerechnet Ishmael Brown, der den Führungstreffer im Oberligaspiel gegen den SC Condor durch einen groben Schnitzer im ersten Durchgang ermöglicht hatte. "Isi war untröstlich und hat sich in der Halbzeitpause bei der Mannschaft entschuldigt", sagte Mahrt später, "und wir haben dann gesagt, dass wir für ihn das Spiel drehen werden. Er ist ganz wichtig für uns." Mahrt selbst war mit seinem ersten Auftritt für die Elstern (er kam in der Winterpause aus Curslack) vollauf zufrieden: Ich fühle mich hier wohl, und der Trainer gibt mir viele Freiheiten!"

Freiheiten, die unerwünschte Zaungäste zunächst nicht hatten: Zwei Bergedorfer Ordner rückten gegen die Nichtzahler mit Sonnenschirmen an und blockierten ihnen die Sicht. Schließlich wurde die Polizei als Schlichter gerufen und die Sonnenschirme daraufhin wieder eingeklappt. So gab es allerdings noch zwei zusätzliche "Schwarzseher", denn nun konnten auch die beiden Polizisten noch in aller Ruhe Bergedorfs gelungene Kunstrasenpremiere verfolgen .

Zauberhafter ETV. Einen begeisternden Start ins neue Fußballjahr legte Hammonia-Landesligist ETV am Freitag gegen Teutonia 05 hin. Lukas Urbanowski (18.), Jan Novotny (21.), Rodrigo Lemos-Lala (72.) und Arnold Jörgensen (90.) schossen die Gäste mit 4:0 von der Bundesstraße. "Hut ab vor dieser Truppe", lobte selbst Teutonias Sprecher Kai-Hinrich-Renner, der allerdings Kritik an der Ansetzung der Partie übte. "Wir konnten im Winter auf unserem Grandplatz nicht trainieren, der ETV auf seinem Kunstrasen häufig. Das ist schon eine gewisse Wettbewerbsverzerrung. Der Verband sollte nach der Winterpause bei der Freigabe der Plätze nicht zwischen Kunst- und Naturrasen unterscheiden, damit alle Mannschaften gleichzeitig in ihren Rhythmus kommen können", sagte Renner.

ETV-Coach Harald Wenzing räumte den Vorteil für sein Team ein, ohne Renners Vorschlag zu befürworten. "Auch wenn das Spiel später stattgefunden hätte, hätten wir im Winter viel effektiver trainieren können als Teutonia. Bis sich dieser Vorteil im Spielbetrieb relativiert, dauert es lange. Daher würde sein Vorschlag nicht viel helfen."

Seeliger gibt Vollgas. Wie immer mit Leib und Seele bei der Sache war Blankeneses neuer Trainer Thomas Seeliger bei seinem Debüt gegen den Wedeler TSV in der Landesliga Hammonia (2:2). "Nach einer schlimmen ersten Hälfte lagen wir 1:2 hinten, und er wählte eine sehr eindringliche Pausenansprache. Ich war beeindruckt", sagte Liga-Obmann Sven Piel. Unter anderem habe Seeliger darauf hingewiesen, so könne das Team nicht weiterspielen, sonst würde es peinlich. Seine Worte wirkten, und eine deutlich verbesserte SVB erzielte im zweiten Durchgang durch Harry Kühl (84.) den Ausgleich.

Danach drückte das Team voller Euphorie auf den Siegtreffer - was zwei Spielern noch mal einen herben Rüffel des Coach einbrachte. "Ich reiße euch den Kopf ab, wenn wir noch einen reinkriegen", beschied Seeliger Lasse Grosz und Philipp Schemmerling, als sie ihre Abwehraufgaben allzu fahrlässig vernachlässigten.

Hamburger Dominanz. Die Mannschaften aus der Hansestadt bleiben in der Hallensportvariante "Futsal" eine Macht. Beim 6. Futsal-Cup des Norddeutschen Fußball-Verbands in der Sporthalle an der Budapester Straße errangen die Hamburg Panthers die Norddeutsche Meisterschaft. Sie landeten in der Gruppe der besten sechs Teams mit 13 Punkten aus fünf Spielen einen Zähler vor dem zweitplatzierten Team Yasar. Beide Mannschaften sind somit für das Viertelfinale im DFB-Futsal-Cup qualifiziert.