Spielabbruch in Bezirksliga Süd sorgt für Wirbel

Hamburg. Ein Spiel des FC Bingöl hat erneut für Aufsehen gesorgt. Wie schon am 8. November des vergangenen Jahres wurde eine Partie des kurdischen Vereins abgebrochen. Seinerzeit kam es nach dem Duell gegen Türk-Birlikspor zu Zuschauer-Ausschreitungen. Der HFV sanktionierte diese letztlich mit einer Geldstrafe von 1500 Euro.

Am vergangenen Mittwoch stand die Partie Harburger Türksport gegen den FC Bingöl auf dem Programm. "Beim Stand von 1:0 für unsere Gäste kam es in der 80. Minute zu Streit unter den Bingöl-Anhängern. Einige liefen zum Ausgang. Sogar die vier Polizisten, die für Sicherheit sorgen sollten, wurden angegriffen. Einer unserer Zuschauer, der die Lage beruhigen wollte, erhielt zudem drei Kopfnüsse", erklärte Türksports Präsident Nazim Capa und beschreibt, dass die Lage danach erst richtig eskalierte.

"Ein Mann bedrohte die Zuschauer mit einem Messer, lief sogar aufs Feld." Ismail Turan, Obmann bei Türksport, ergänzt: "Wir sind gleich mit Spielern und Schiedsrichter-Gespann in die Mitte des Feldes und haben abgewartet, wie sich die Lage entwickelt." Schiedsrichter Thomas Grage (Groß Flottbeker SV) entschied auf Abbruch. Capa fordert nun harte Konsequenzen gegen den FC Bingöl: "Der HFV braucht den Mut, entschlossen zu handeln." Bingöls Obmann Cetin Hüseyin lehnte die Verantwortung für den Vorfall ab: "Das ging nicht von unseren Fans aus. Vielleicht sollte der HFV die ausländischen Teams in verschiedene Staffeln verteilen, damit so etwas nicht passiert. Außerdem hätte Türksport mindestens fünf Ordner stellen müssen." Capas Konter: "Gut, dass ich niemanden dazu überredet habe. Der läge jetzt im Krankenhaus."