Schnelsen wehrt sich gegen Kritik. Der Kritik an seinem Verein Germania Schnelsen hat sich nun der Sportliche Leiter Holger Spethmann angenommen: "Alle unsere Kritiker sollten sich mal um ihre Suppe kümmern. Wenn andere Vereine behaupten, bei uns ginge es nur ums Geld, ist das schlicht falsch. Viele unsere Spieler wie Philipp Erdmann oder Lukas Sosnowski spielen hier für kleines Geld, einige auch umsonst. Wir haben ein tolles Umfeld geschaffen, beispielsweise Ausbildungsplätze für junge Akteure besorgt. Eben dieses Umfeld ist der Hauptgrund, warum die Spieler zu uns kommen. Das gilt auch für Mladen und Jürgen Tunjic und für Stefan Westbrock, der übrigens bald unsere A-Jugend übernehmen wird. Ich höre diese Kritik schon die ganze Saison, aber die Leute erkundigen sich vorher überhaupt nicht. Und ich kommentiere auch nicht ständig die Belange anderer Vereine." Dafür muss Spethmann wahrscheinlich bald einen neuen Rekord in der Landesliga Hammonia kommentieren. Nach dem 6:0 beim VfL 93 sind nur noch vier Spiele ohne Niederlage nötig, um sich "Ungeschlagener Meister" nennen zu können.

USC Paloma feuert Philipp Richter. Aus disziplinarischen Gründen hat der USC Paloma seinen Spieler Philipp Richter am Freitag gefeuert. Trainer Frank Hüllmann instruierte sein Team allerdings, der Presse diesbezüglich keine Auskünfte zu geben. Was Richter genau gemacht habe, wollte er selbst auch nicht verraten, wurde jedoch in seinem Statement dennoch mehr als deutlich, was die Dimension der Verfehlung anging: "Wir haben hier einen gewissen Rahmen und in diesem gibt es Regeln. Diese hat er grob verletzt. Er wird nie wieder für den USC Paloma spielen. Selbst wenn er 50 Jahre alt wird." Richter war seit 2006 für den Verein von der Brucknerstraße aktiv.

Norderstedts Krise geht weiter. Seit dem Trainerwechsel von Marco Krausz zu Andreas Prohn gelangen dem Oberligisten in vier Spielen nur ein Punkt und ein Tor. Dabei hätte der mittlerweile in ernsthafter Abstiegsgefahr schwebende Klub beim Auswärtsspiel im Sportpark Hinschenfelde besonders motiviert sein müssen (siehe auch Bericht rechts). Die defekte Anzeigentafel des Gastgebers SC Concordia gab schließlich vor dem Spiel eine deutliche Richtung vor. "Heim 2, Gast 7" stand dort zu lesen. Keeper Frederic Böse, Elfmetertöter und mit Abstand bester Mann seines Teams, würdigte dies auch nach der 0:2-Niederlage: "Die Anzeigentafel ist natürlich Weltklasse. Sie hat uns aber leider auch nicht geholfen." Optimistisch blieb der künftige Curslacker dennoch: "Von den Ergebnissen hat der Trainerwechsel bisher nicht geholfen. Aber ich bin fest überzeugt, dass wir da unten raus kommen. Ich werde mich hier nicht als Absteiger verabschieden."

Eimsbüttel ohne Hoffnung. Von einer Hoffnung verabschiedet hat sich hingegen Peter Clasen, Manager des Hammonia-Landesligisten Eimsbütteler TV. Der Verein stellte vor vierzehn Tagen Anzeige wegen seines von Eindringlingen über Nacht umgegrabenen Platzes, die am Lokstedter Steindamm zudem eine ausgiebige Bier-Party feierten (das Abendblatt berichtete). Nach reichlich Löcher füllen, stampfen und verfestigen durch internes Platzpersonal war der malträtierte Rasen zum Spitzenspiel gegen den SV Rugenbergen (0:0) wieder fit. Die Schuldigen wird man aber nicht belangen können, glaubt Clasen: "Wir können immer noch nicht die Kosten abschätzen, die diese schlimme Aktion uns aufbürdet. Und leider gehen solche Ermittlungen doch naturgemäß aus wie das Hornberger Schießen. Die Polizei hat zwar Fingerabdrücke von den Bierflaschen genommen, doch nur wenn die Leute aktenkundig sind, kriegt man sie auch. Wir hatten das auch schon bei Kabineneinbrüchen, wo es Fingerabdrücke gab. Das hat auch nicht geholfen."

Hamms neue Wunderwaffe trifft. Hilfe anderer Natur darf sich in Zukunft Hansa-Landesligist Hamm United von seiner "spanischen Wunderwaffe" erwarten (das Abendblatt berichtete). Die angekündigte Verstärkung entpuppte sich allerdings als Kroate. Adrian Jusufi, zuletzt beim VfL Lohbrügge ohne Spielgenehmigung geblieben, wurde im Pokalspiel gegen Vicky (1:2) unter der Woche zum ersten Mal eingesetzt. Dort fehlte dem früheren Jugendauswahlspieler Kroatiens (U 14 - U 18, zudem Jugendspieler bei Dynamo Zagreb und beim FC Torrelano in der dritten spanischen Liga aktiv) noch die Bindung zum Geschehen. Beim Liga-Sieg seines Teams in Ohe (2:0) schoss Jusufi jedoch in der 17. Minute auf Vorlage von Selim Aksu gleich das 1:0. Ein wichtiges Tor, denn der junge Mann, der auch schon in Belgien und England vorgespielt hat, möchte noch Profi werden. Trainer Uli Schulz: "Normalerweise ist es in diesem Alter schon fast zu spät dafür. Aber vielleicht kann er sich über uns doch für höhere Aufgaben empfehlen." An die robuste Spielweise in Deutschland gewöhnt Jusufi sich immerhin gerade, denn mit einer Prellung im Oberschenkel musste der neue Stürmer 10 Minuten vor Spielschluss vom Platz. Sein Einsatz nächsten Freitag ist aber nicht gefährdet. "Er hat doch nur einen Pferdekuss. Das läuft sich raus", so Schulz.

Diskussion über Amateurfußball. Am heutigen Montagabend laden der Hamburger Fußball-Verband und Lotto Hamburg zu einem neuen Oddset-Fußballtalk ein. Die Diskussionsveranstaltung mit dem Titel "Verrohen die Sitten im Hamburger Amateurfußball?" startet um 19.30 Uhr (Einlass ab 19 Uhr), in der Opus-Lounge im Hotel Le Royal Meridien (An der Alster 52). Abendblatt-Redakteur Dieter Matz und HFV-Pressesprecher Carsten Byernetzki moderieren den Abend. Ihre Gäste sind HSV-Profi Bastian Reinhardt, Victorias Meistertrainer Bert Ehm, Oberliga-Schiedsrichter Murat Yilmaz vom FC Türkiye, der Vorsitzende des Fanklubs von Barmbek-Uhlenhorst Detlef Grandt und der Sicherheitsbeauftragte des HFV Volker Sontag.