Abendblatt:

Herr Koch, was ist zwischen Ihnen und Ex-Trainer Marco Krausz vorgefallen?

Reenald Koch:

Nichts. Ich schätze ihn und seine Arbeit sehr.

Warum haben Sie ihn dann entlassen?

Da wir nach nur einem Punkt in vier Spielen den Klassenerhalt gefährdet sahen, sind Präsidium und Aufsichtsrat gemeinsam zu dieser Entscheidung gelangt.

Aber ihr Team ist fast gerettet?

Nein. Ein Abrutschen in der Tabelle kann ganz schnell gehen.

Was werfen Sie Krausz vor?

Wenn alle hier so ein großes Engagement wie Marco an den Tag gelegt hätten, wäre die Lage nicht entstanden.

Sie nehmen die Spieler in die Pflicht?

Es hat sich unprofessionelles Verhalten eingeschlichen. Ein Beispiel: Icaac Akyere verletzte sich vor dem Spiel in Bergedorf am Ostermontag. Er sollte sich bis Sonntag melden, wenn er medizinische Behandlung braucht. Stattdessen ruft er Montag an und sagt ab. Dienstag kommt er zum Training, als sei nichts gewesen. Das geht nicht. Gerade bei Spielern, die Karriere machen wollen.

Ist Krausz schuld an diesen Entwicklungen?

Das sage ich nicht. Aber ich kann auch keine zehn Spieler rausschmeißen.

Ihr neuer Coach Andreas Prohn startete mit einem 0:2 in Altona. Er kennt viele Spieler aus der U 19. Ein logischer Nachfolger?

Er ist ebenfalls ein ausgewiesener Fachmann und wird die Mannschaft in die Spur bringen.

Glauben Sie, dass ihr Verhältnis zu Krausz nun belastet sein wird?

Nein. Wenn wir uns treffen, werden wir uns in die Augen schauen können.