Hamburg hat knapp den Uefa-Cup verpasst! Im Futsal.

Das Hamburger Team Yasar, gespickt mit einigen Spielern der Oberliga Hamburg, verlor beim "Final Four" in Cottbus das Meisterschaftsfinale vor knapp 1000 Zuschauern mit 5:9 gegen SD Croatia Berlin. Die Treffer erzielten Tamer Dönmez (NTSV) per Doppelpack, Cem Cetinkaya (Meiendorfer SV), Engin Aydin (Rahlstedter SC) und Kapitän Ali Yasar (SC Condor). "Im ersten Jahr Vizemeister zu werden ist eine Riesensache. Aber wir sind auch enttäuscht, denn wir waren so nah dran", resümierte Yasar nach dem Turnier. "Im nächsten Jahr wollen wir den Titel und dann international spielen." Bis dahin bleiben einigen Futsal-kritischen Trainern im Hamburger Amateurfußball jedoch internationale Abstellungen ihrer Spieler erspart. Ein Akteur setzte seinen Frust über die verpasste Chance übrigens gleich in Energie um. Niendorfs Dönmez, Torschützenkönig beim "Final Four" mit sechs Treffern, erzielte direkt nach der Rückfahrt am Sonntag das 1:0 im Spiel gegen den Meister SC Victoria.

Eine kurze Premiere gab es für Schiedsrichter Christopher Haase (VfL Pinneberg) am Freitagabend. Seine erste Oberliga-Begegnung fiel für das 21-jährige Talent buchstäblich ins Wasser, denn schon nach 22 Minuten musste die Partie zwischen dem SC Concordia und dem TSV Uetersen abgebrochen werden. Auf dem Platz stand das Wasser durch Starkregen zentimeterhoch. Sogar Blitze näherten sich bedrohlich dem Sportpark Hinschenfelde. Der Unparteiische beriet sich mit beiden Trainern, traf dann die Entscheidung, das Spiel zu beenden, nahm es jedoch wie ein alter Ha(a)se: "Es war halt ein witterungsbedingter Abbruch. Mir blieb keine andere Entscheidungsmöglichkeit. Da war nichts zu machen."

Abbruch Nummer zwei fand nur wenig später statt. Die Begegnung der Landesliga Hansa zwischen dem HSV III und dem VfL 93 wurde eine halbe Stunde später angepfiffen, dauerte jedoch nur 15 Minuten, bevor ein heftiges Gewitter das vorzeitige Ende erzwang. Somit wartet die Landesliga Hammonia weiter auf den vorhergesagten Einbruch des VfL 93. Die aus der Kreisklasse hochgezogene zweite Mannschaft von Holger Hansen erreichte zunächst ein 1:1 gegen den SV Blankenese - und nun kam das Wetter zu Hilfe. Den nächsten Beweis ihrer Ligatauglichkeit können die VFler am nächsten Freitag erbringen. Dann empfangen sie am Borweg das Überraschungsteam vom FC Teutonia 05.

Sinn für Humor bewies Norderstedts Trainer Marco Krausz bei der 0:3-Niederlage seines Teams am Sonntagmorgen beim USC Paloma. Nach dem 0:2 reklamierte Krausz heftig auf Abseits und wurde von Schiedsrichter John-David Ladiges (FC St. Pauli) kurzerhand von der Bank verwiesen. Krausz suchte die gegenüberliegende Fanecke der Paloma-Anhänger auf und fühlte sich rundum wohl: "Ich habe gedacht, ich gehe mal dahin. Bei Paloma gibt es ja keine Bande, hinter die man sich auf der Trainerseite stellen kann. Es war sehr nett und alle haben mir bestätigt, dass das 0:2 mindestens fünf Meter abseits war. Wir haben uns außerordentlich gut unterhalten. Es war sehr schön, sich unter richtig kompetenten Leuten zu befinden."

Mit einer glatten Halbzeit Verspätung begann die Oberliga-Partie zwischen Barmbek-Uhlenhorst und dem SC Condor (3:2). Grund: Schiedsrichter Daniel Niemeyer aus Nordhorn stand im Stau. BU-Obmann Volker Brumm : "Er hat sich wohl bei der Anfahrt verschätzt. Wir wurden dann angefunkt und auf dem neuesten Stand gehalten, wann es losgeht." Sauer war Brumm, der das Spiel übrigens zugunsten eines Millerntorbesuchs verpasste, allerdings nicht: "Im Gegenteil. Das ist halt der HSV Barmbek-Uhlenhorst. Kuriose Spielabsagen, kaputter Platz, Schiri zu spät. Gerade in dieser Saison ist bei uns wirklich bei jedem Spiel was los. Wir tun an der ,Barmbeker Anfield' eben alles, um dem Hamburger Amateurfußball eine besondere Note zu verleihen."

Den Schiedsrichteraustausch infrage gestellt hat Victorias Trainer Bert Ehm . Nach dem 1:1 seiner Mannschaft beim Niendorfer TSV war der Trainer kaum zu halten: "Das war ein überhartes Spiel und die geringen Strafen durch den Schiedsrichter waren völlig inakzeptabel. Wenn so gepfiffen wird, brauchen wir auch keinen aus Niedersachsen. Und einen Linienrichter, der gerade mal 17 Jahre alt ist und nichts sieht, kann man sich auch schenken." Schiedsrichter Julian Lüddecke vom SF Ahlum durfte sich Ähnliches nach Spielende von Ehm auch persönlich anhören. "Nicht mal bei einer Rudelbildung, wo zwei Niendorfer Rot kriegen müssen, hat er Platzverweise verteilt. Ich habe ihm dann auch gesagt, dass diese Rudelbildung sein Werk ist. Wenn man alles durchgehen lässt, dann passiert so was eben leider."

Scheinbar besonders im Fokus steht das letzte Oberliga-Heimspiel des Meiendorfer SV gegen Altona 93. Unter der Woche erhielt der Verein diskreten Besuch von der Polizei. Betreuer Behrend Schulz : "Sie haben gesagt, es wird wohl ein Sicherheitsspiel werden. Wie ich auch schon gehört habe, sollen sich in Internet-Foren circa 70 Fans aus Meiendorf und 50 Anhänger aus Altona zu einer Prügelei verabredet haben. Wir hoffen hier aber natürlich alle, dass das nicht passieren wird und die Begegnung sportlich nicht nur auf dem Platz, sondern auch außerhalb fair bleibt."

Eine lange Serie der Erfolglosigkeit beendet hat der SC Sperber. Nach sage und schreibe 190 Tagen ohne dreifachen Punktgewinn gelang dem Hammonia-Landesligisten ausgerechnet bei Aufstiegskandidat SV Rugenbergen ein 1:0. Ivan Zoric traf für das Team von Knut Aßmann mit der einzigen Chance der Sperberaner, während Rugenbergen alle Möglichkeiten in den Sand setzte. Dies schlug wiederum Rugenbergens Trainer Ralf Palapies auf den Magen, der gar "das schlechteste Spiel, welches ich mir jemals angucken musste", gesehen haben wollte. Eine Begegnung, "die die Welt nun wirklich nicht gebraucht hätte". Der SC Sperber wird da nicht zustimmen können.