Der Siegeszug des ETV ist gestoppt worden. Mit 0:2 verlor die Elf vor 320 Zuschauern das Spitzenspiel der Landesliga Hammonia durch Tore von Lukas Sosnowski (2.) und Jürgen Tunjic (32.) gegen Germania Schnelsen.

Hamburg. Der junge ETV-Erfolgstrainer Dennis Mitteregger bezeichnete den Schnelsener Sieg "als verdient. Schnelsens Mannschaft hat eine besondere Qualität. Das muss man anerkennen."

Selbiges lässt sich auch von ihm und seinem Team sagen. Seit Jahren sind er und Spieler wie der technisch hoch veranlagte "Zehner" Serdar Bahtiyar oder Stürmer Luigi Amaru die Hauptdarsteller in einem Fußball-Märchen, welches nun nur eine kurze Pause erfahren dürfte.

Die faszinierendste Rolle spielt dabei Mitteregger selbst. Schon mit 16 Jahren wurde er Co-Trainer bei der C-Jugend des ETV, mit 18 Jahren übernahm er die B-Jugend, mit 22 Jahren die zweite Mannschaft. Sieben Spieler aus dem hervorragenden 86er-Jahrgang trainiert der heute 27-jährige Magister-Student für Sport und Geschichte also bereits seit elf Jahren. Und nicht nur mit ihnen hatte er großen Erfolg. Die zweite Mannschaft führte der Verfechter des Kurzpassspiels in zwei Jahren von der Kreisliga bis in die Landesliga, wo der ETV II vor der Saison zum ETV I wurde.

Mittereggers Arbeit hatte die Verantwortlichen überzeugt. Lohn: Der neue ETV I steht schon wieder in der Spitzengruppe der Liga. Manager Peter Clasen: "Seit vier Jahrzehnten habe ich mit Trainern zu tun. Einen so guten wie Dennis sah ich noch nie. Er bereitet sich akribisch vor und packt die Spieler motivationstechnisch total."

Mitteregger, der sich ob des Aufwands seiner Abschlussprüfungen vor der Saison mit Poen Alarcon einen gleichberechtigten Trainer ins Team holte, beschreibt dies nüchterner: "Ich habe mich immer für Sport interessiert, beziehe auch Quervergleiche mit anderen Sportarten ein. Aus fast allem kann man etwas mitnehmen."