Zuletzt gab es vereinsinterne Querelen zuhauf, doch die vergangene Woche war für den Landesligaklub FC Voran Ohe quasi wie gemalt.

Zunächst revidierte das Verbandsgericht des HFV den angekündigten Fünf-Punkte-Abzug und beließ es bei einer Geldstrafe, weil in der vergangenen Serie mehrere Spieler keine Mitglieder im Verein waren. Und dann durfte die Mannschaft von Peter Wiehle gegen den SC Schwarzenbek nicht nur zum ersten Mal unter einer neuen Flutlichtanlage spielen, sondern sich auch nur über einen verdienten 2:0-Sieg freuen. Florian Tank und Kapitän Sven Maric trafen.

Komplett verärgert war Trainer Oliver Zapel bereits während der Partie seines Rahlstedter SC beim Tabellenletzten der Landesliga Hansa TuS Hamburg. Ohne Schwung und Engagement mühte sich seine Mannschaft trotz einer beruhigenden 2:0-Führung (doppelter Torschütze Michael Scholtan ) nur zu einem Remis und leistete sich dabei eklatante Fehler in der Defensive. Der auffällig starke TuS-Angreifer Victor Agemo nutzte diese zweimal in bester Torjägermanier aus. Nach dem Abpfiff verschwand Zapel schnurstracks von der Anlage am Gesundbrunnen. Sein Co-Trainer Marc Gruber wusste die Erklärung: "Die Mannschaft wollte er jetzt nicht mehr sehen. Das ist ein herber Rückschlag für uns, wir müssen einiges hinterfragen." Ein Eingreifen in das Aufstiegsrennen scheint nach und nach in weite Ferne zu rücken.

Der Pechvogel des Spieltages ist Eimsbüttels Atalay Arican. Im Spitzenspiel des ETV gegen Germania Schnelsen sollte Arican beim Stand von 0:1 für den verletzten Spielmacher Serdar Bahtiyar eingewechselt werden, hatte aber seine Schienbeinschützer vergessen. In der sich aus der Suche ergebenden achtminütigen Unterzahl kassierte der ETV das 0:2. Damit nicht genug: In der 65. Minute flog der trotz seines Fauxpas eingewechselte Arican mit Gelb-Rot vom Platz. Die erste Verwarnung hatte er für einen falschen Einwurf bekommen. Trainer Dennis Mitteregger sah jedoch von einer Strafe ab: "Gerade das mit dem Wechsel darf natürlich nicht passieren. Aber ich will ihn nicht brandmarken."

Einen Spielabbruch gab es in der Kreisliga 4. Beim Stande von 0:7 wurde das Match des Tabellenletzten HT 16 gegen die Spitzenmannschaft von V/W Billstedt II nach 75 Minuten vorzeitig beendet. "Beide Teams sollen sich gegenseitig angemacht haben", berichtete HT-Obmann Jürgen Schlüter, der selbst nicht anwesend war und nun gespannt auf Post vom HFV wartet.

Wenn der Tabellenzweite den Spitzenreiter empfängt, geht es mitunter hoch her. Das gilt auch für die Kreisklasse, wo in Staffel 7 TuRa Harksheide II den VfL 93 II empfing. Aufgrund des brisanten Verfolgerduells hatten die TuRa-Verantwortlichen für diese Partie ein Schiedsrichtergespann angefordert. "Das war eine richtige Entscheidung", wie Obmann Thomas Hochmuth nach 80 Minuten, drei Platzverweisen und dem folgenden Spielabbruch beim Stande von 1:0 für Harksheide berichtete. Das Duell im Schnelldurchlauf: Andre Bokalarsky traf zum 1:0 (43.), nach der Pause wurde es dann ruppiger. Nachdem der erste VfLer glatt Rot gesehen hatte (55.), wurde die Partie vor allem von den dezimierten Gästen immer härter geführt. Erst folgte eine Gelb-Rote Karte (60.), dann eine Rote gegen den VfL-Keeper, der sich zu rüpelhaft auf dem Platz gegen einen der Schiri-Assistenten geäußert hatte (70.). In der 80. Minute löste ein weiteres Foulspiel eines VfL-Spielers dann heftige Diskussionen, Schubsereien und Rudelbildungen aus. "Daraufhin brach der Unparteiische die Partie verständlicherweise ab", bilanzierte Hochmuth, der den Referee anschließend als eine Art Sicherheitsmann in die Kabine geleiten musste.

Beim 4:0 im Sportpark Hinschenfelde war Sascha de la Cuesta der überragende Antreiber im Spiel des Oberligaklubs FC Bergedorf 85. Mit seinen Dribblings und Pässen stürzte er den SC Concordia von einer Verlegenheit in die nächste. Mit den Elstern geht es also weiter bergauf, mit De la Cuesta persönlich auch. "Dass er für die Hamburg-Auswahl im Länderpokal spielen durfte, hat seine fußballerische Seele gestreichelt", ahnte 85-Trainer Manfred Nitschke, was seinem 20-jährigen Mittelfeldspieler beflügelt hat.

Luruper Tiefschläge und kein Ende. Nicht nur, dass der SVL nach dem 0:1 gegen Curslack-Neuengamme weiter abgeschlagenes Schlusslicht der Oberliga Hamburg ist, unter der Woche hat nun der Verband den Verein weiter geschwächt. Mittelfeldregisseur Gian-Pierre Carallo wurde für viereinhalb Monate gesperrt. Im Heimspiel gegen BU vor drei Wochen hatte Carallo Schiedsrichter Björn Krüger aus Norderstedt an die Schulter gefasst, war dafür mit einer Roten Karte vom Platz gestellt worden. Nachdem er nach Ablauf der automatischen Zehn-Tage-Sperre vergangene Woche bei Condor wieder spielte, sperrte der HFV Carallo nun bis März. "Es gab dafür keine Begründung, und die Entscheidung ist auch überhaupt nicht nachzuvollziehen. Unverständlich, dass man für einen Beinbruch zwei Wochen und für einen Schulterklopfer über vier Monate gesperrt wird", ärgerte sich Lurups Ligaobmann Friedrich Müller. "Wir werden mit allen Mitteln, die es gibt, inklusive Anwälten, gegen diese Entscheidung vorgehen", verspricht das Luruper Urgestein.

Riesige Überraschung in der Kreisliga 1: Das Spitzenteam des HTB verlor als Tabellenzweiter beim Verfolger FC Türkiye II mit 0:6. HTB-Trainer Oliver Balon war baff: "Auch wenn es eigenartig klingt: Lange Zeit war dieses Spiel ein Duell auf Augenhöhe." Nach dem 0:1-Rückstand zur Pause folgte allerdings ein Tiefschlag nach dem anderen. Der Knackpunkt war wohl die 50. Minute, als Torwart Oliver Schmidt nach einer Notbremse Rot sah. Ersatzkeeper Andreas Krüger kam, sah - und musste sofort hinter sich greifen. "Gleich der erste Freistoß war ein Treffer, nach dem 0:3 hat uns Türkiye dann ausgekontert", so Balon. Für ihn ist nach der Niederlage nun erst einmal mentale Aufbauarbeit angesagt: "Wir gehen an dieser Niederlage aber nicht zugrunde. Wir sind immer noch ein alles in allem erfolgreicher Aufsteiger."