Unter schwierigen Bedingungen zurückgeschlagen hat der SV Rugenbergen nach der kläglichen Vorstellung in der Vorwoche gegen Schnelsen (3:7).

Neun Ausfälle musste Coach Ralf Palapies verkraften, unter anderem den von Henning Hülsebusch, der den Kindergeburtstag seiner Tochter dem Spiel vorzog. Zudem wechselte er Innenverteidigung und Torwart komplett aus und gab sich vor der Partie gegen Süderelbe skeptisch. Seine Spieler fackelten jedoch ein spielerisches Feuerwerk ab und fegten den FCS spektakulär mit 8:0 vom Platz.

Einen wichtigen Job hatte Lurups Andreas Klobedanz nach dem 0:0 in Meiendorf zu erledigen. Der Coach durfte als garantiert Unparteiischer Glücksfee spielen und den künftigen Trikotsponsor der Meiendorfer auslosen. Der MSV war mit der Aufschrift "Gewinn MICH" auf der Brust aufgelaufen, da der Verein vor dem Spiel im Rahmen eines Gewinnspiels Anteile an Firmen und Privatpersonen veräußert hatte. Diese sicherten jedem Käufer einen Platz auf der Pressewand - und dem glücklichen Sieger das Trikotsponsoring dieser Saison für nur 150 Euro. Die Contros GmbH machte das Rennen.

Neues im Fall Matthias Juckel ! Der Billstedter Landesligastürmer hat sich seinen Kieferbruch bei einer Meinungsverschiedenheit auf dem Kiez zugezogen, wie Trainer Alexander Schäfke jetzt bestätigte: "Es war allerdings keine Schlägerei. Ihm ist mit genau einem Schlag der Kiefer gebrochen worden." Juckel liegt noch im Bundeswehrkrankenhaus in Wandsbek. Einen Ersatz will Billstedt aber nicht verpflichten. Schäfke: "Wir können nicht den Jugendstil fahren, und wenn einer ausfällt, kaufen wir neu." In Ohe bestätigte die jüngste Mannschaft der Liga dieses Vertrauen, siegte 4:1. Juckel-Ersatz Alexander Bogunovic (21) traf doppelt.

So sieht das perfekte Abschiedsgeschenk aus: Bei seinem 101. und wahrscheinlich letzten Auftritt für Altona 93 führte Patrick Westphal seinen Verein mit dem 1:0 auf die Siegesstraße (Endstand 2:0) gegen Buchholz. Der zukünftige Münsteraner BWL-Student war überglücklich: "Großartig, vor dieser Kulisse verabschiedet zu werden und dann auch noch ein Tor zu schießen." Trainer Thomas Seeliger verliert seinen Rechtsverteidiger nur äußerst ungern: "Patricks Weggang ist ein herber Verlust." Die Personalsituation in Altona ist ohnehin angespannt. Spielmacher Berkan Algan fällt auf unbestimmte Zeit aus, er liegt mit dem Verdacht auf Hirnhautentzündung im Krankenhaus. Als Konsequenz bereiten sich nun der Ex-Norderstedter Andre Moheit und Altonas pfeilschneller Stürmer Michael Starck auf ein blitzschnelles Comeback vor.

Den Spruch des (Spiel-)Tages lieferte Sperbers Landesligamanager Jens Stümpel schon am Freitag. Als Eidelstedts frustrierter Verteidiger Bryan Paires nach dem SCS-Treffer zum 4:1 (Endstand 5:2) zigfach wütend den Pfosten seines Tores trat, merkte Stümpel kopfschüttelnd an: "Warum sagt der nichts, wenn er ihn haben möchte? Wir besorgen ihm dann gerne eine Säge, dann kann er den Pfosten mit nach Hause nehmen." Für seinen Ausraster erhielt Paires eine deutliche Ermahnung.

Der neue BU-Erfolglostrainer Frank Pieper (siehe Interview auf dieser Seite) schmettert bereits Durchhalteparolen, da kursieren jede Menge Gerüchte durch die Oberliga. Das heißeste: Der ehemalige Rahlstedter Erfolgscoach Thomas Hoffmann soll bei BU als "Retter" im Gespräch sein.

Die Brüder Mohamed und Kassim Aidara wechselten unter der Woche vom NTSV zu Paloma und sorgten gleich für den ersten Härtefall. In Niendorf hatten sie vor Wochen gekündigt, weil sie laut Trainer Carrel Segner "keine Chance mehr gesehen haben, sich auszuzeichnen". Beim 4:0-Sieg gegen BU spielte Mohamed nun trotz weniger Trainingseinheiten an der Brucknerstraße gleich von Beginn an. Eine Entscheidung, die Palomas Trainer Frank Hüllmann fast bedauerte: "Es tut mir leid für unseren Marcel Gottschalk . Aber wenn jemand so stark trainiert wie Mohamed in dieser Woche, muss ich ihn einfach aufstellen." Es lohnte sich. Aidara war stark.

Keine 60 Sekunden waren gespielt, da stand es in der Bezirksliga-Partie zwischen Willinghusen und Croatia bereits 2:0. Die Kroaten hatten kaum einen Fuß an den Ball bekommen, als die Willinghusener von Kult-Trainer "Jimmy" Güclü bereits zum entscheidenden Doppelschlag ausgeholt hatten. "In über 500 Spielen als Aktiver sowie als Trainer habe ich so etwas noch nie erlebt. Anstoß für uns, Ballverlust, Gegentor. Zweimal", war Croatias Übungsleiter Josip "Joja" Derek fassungslos. Das Spiel endete 6:1.

Die Eröffnungsveranstaltung der Jugendfußballsaison mit dem B-Junioren-Verbandsligapokal war ein riesiger Erfolg, und das nicht nur wegen des ETV-Sieges im Finale gegen Süderelbe (8:7). 800 Besucher waren begeistert von der Atmosphäre im Sternschanzenpark, die St.-Pauli-Gäste Benedikt Pliquett, Marcel Eger und Helmut Schulte betrieben gute Imagewerbung für ihren Klub. Star des Sonntags (VJA-Vorsitzender Christian Pothe: "Das war eine tolle Werbung für den Jugendfußball in Hamburg.") war aber ein Siebenjähriger namens Jonas Senghaas . Der trat zum Torwandschießen an und traf bei sechs Anläufen sechsmal. Sein Lohn: ein neues Fahrrad.

Zuletzt gab es in der Abendblatt-Redaktion Anfragen, ob es das Sonderheft "Fußball in Hamburg" noch gibt. Die Antwort ist eindeutig: ja. Das 244 Seiten starke Sonderheft, das für sechs Euro im Handel erhältlich ist und mittlerweile über die Stadtgrenzen hinaus mehrere Nachahmer gefunden hat (z. B. in Hannover, Ulm), sorgt vor allem in Hamburgs Amateurszene nach wie vor für Gesprächsstoff. "Manche Prognosen haben sich ja schon als richtig erwiesen", sagt Hajo Hillers, Ligaobmann des TuS Osdorf, der sich gestern über das 1:0 im Nachbarschaftsduell bei Blau-Weiß 96 freute. Wer sich noch kein Heft besorgt hat, der sollte sich sputen. "FiH" liegt nur noch für kurze Zeit in den Regalen.