Abendblatt:

Herr Stemmann, Germania Schnelsen rauscht bisher durch die Landesliga. Nun gab es ein 7:3 in Rugenbergen. Ist Ihr Team überhaupt zu stoppen?

Heino Stemmann:

Im Fußball gibt es viele Unwägbarkeiten. Wenn wir aber von Sperren, Verletzungen und Querelen verschont bleiben, dann glaube ich, dass wir nicht zu halten sind.

Abendblatt:

Was macht die Stärke Ihrer Mannschaft aus?

Stemmann:

Zunächst einmal die mannschaftliche Geschlossenheit. Dann unsere starken Standards. Mladen Tunjic, Patrick Hiob, Dennis Thiessen und Sven Weißner kloppen die Bälle auf den Punkt genau rein. Das ist eine wahre Freude. Schließlich die Mentalität des Teams. Wir spielen immer nach vorne, auch wenn es 4:0 oder 5:2 für uns steht. Die Mannschaft hat mit Jürgen Tunjic auch einen richtigen Anführer. Das ist ein richtig netter Kerl. Aber auf dem Feld will er nur eins: gewinnen! Er reißt alle anderen mit.

Abendblatt:

Kritiker werfen Ihnen ob ihrer vielen hochkarätigen Neuzugänge vor, Germania Schnelsen lebe allein vom Geld. Was entgegen Sie denen?

Stemmann:

Wer so etwas sagt, sollte sich einmal ein Spiel von unserer Mannschaft anschauen. Wir haben nicht blind Geld rausgeworfen, sondern ein Team zusammengestellt, das mit Herz Fußball spielt. Da ist richtige Leidenschaft da und die Lust, miteinander zu spielen. Wenn wir uns als Beispiel mal einen Spieler herausgreifen: Köksal Arslan gilt als großes Talent, kam aber in Billstedt im letzten halben Jahr überhaupt nicht klar. Nun aber blüht er richtig auf, es ist eine Freude.

Abendblatt:

Hand aufs Herz: Sollte der Aufstieg am Ende dieser Saison gelingen, was wird dann langfristig das Ziel in Schnelsen sein?

Stemmann:

Wir wollen uns in der Oberliga etablieren. Schließlich hat der Verein dort bis zum letzten Abstieg über ein Jahrzehnt gespielt.

Abendblatt:

Mehr nicht? Wo entsprechende Mittel sind und clever investiert wird, ist vielleicht langfristig auch die Regionalliga möglich?

Stemmann:

Die jetzige Regionalliga-Konstruktion ist doch gar nicht lebensfähig. Die Auflagen sind lächerlich, völlig überzogen. Aber überhaupt: Lassen wir mal die Kirche im Dorf. Erstmal muss diese noch junge Saison zu Ende gespielt werden.