Dicke Luft beim Rahlstedter SC! Nach dem Pokalaus in Barsbüttel und der Auftaktniederlage in Dassendorf war für Trainer Oliver Zapel der Sieg gegen den SC Europa (2:0) nur ein erster Schritt aus der Misere.

Zapel: "Hätte ich gewusst, dass hier nur knapp unter 50 Prozent Trainingsbeteiligung herrschen, hätte ich gar nicht angefangen. Außerdem hat Liga-Obmann Wolf-Peter Weber unseren Auftritt in Barsbüttel als peinliche Vorstellung bezeichnet. Für jemanden, der das Spiel gesehen hat, war das eine peinliche Äußerung." Eine Vorstellung, wie der Landesligaklub seine Ambitionen aufrecht erhalten will, hat Zapel aber auch: "Neues Personal. In der nächsten Woche werden neue Spieler präsentiert."

Ein fragwürdiges Ende nahm das Oberliga-Spiel zwischen dem VfL Lohbrügge und dem SC Concordia (1:1). Zunächst erkannte das Gespann um Schiedsrichter Yalcin Arlioglu (TuS Hamburg) den Gästen das 2:0 von Davide Pedroso-Bussu wegen angeblichem Abseits ab (85.). Nachdem Lohbrügge ausgeglichen hatte (89.), endete der sofortige Gegenangriff der Gäste erneut mit einer umstrittenen Abseitsentscheidung gegen Pedroso-Bussu, ehe Arlioglu zwei Sekunden später den Abpfiff folgen ließ. Sven Drews setzte diskutierend nach - und flog mit Rot wegen Schiedsrichterbeleidigung nach Spielende vom Platz. Kommentar von Trainer Daniel Sager : "Ich weiß überhaupt nicht, was Arlioglu hier immer abzieht. Das ist ja auch nicht das erste Mal."

Niendorf II hat mal wieder erfolgreich Understatement betrieben. Der zweimalige Vize-Meister der Bezirksliga West gab sich vor der Saison skeptisch. Teammanager Jan Schmidt-Tychsen sprach von "schwierigen Bergwertungen" zum Auftakt, Trainer Edgar Groß von einem "ganz schweren Start". Konsequenz: Einem 5:2 bei Teutonia 10 folgte nun ein 8:2 gegen den BSV Buxtehude II. Torjäger Philipp Koberger langte fünfmal hin. Kommentar Schmidt-Tychsen: "Nächste Woche bei TuS Osdorf wird es richtig schwer." Bestimmt. Und vermutlich auch torreich.

Nichts Neues in Ohe. Der Oberliga-Absteiger nahm gegen den TSV Sasel inklusive Pokal die dritte Niederlage in Folge hin. Ungewöhnliches tat sich allerdings nach Spielschluss. Sasels Trainer Kurt Hesse kam zu Ohes Trainer Peter Wiehle, um sich für den Sieg zu entschuldigen. Wiehle: "Es ist genau wie in der letzten Saison. Wir haben zwölf Hochkaräter und machen nur ein Tor. Die haben vier Chancen und machen drei Dinger." Hoffnung gibt es aber auch. Matthias Heidrich , eigentlich schon zurückgetreten, hilft ob der angespannten Personalsituation für die nächsten 4 Wochen aus.

Germania Schnelsen marschiert weiter. Dem 8:0 beim HSV III folgte nun ein 4:1 gegen den FC Teutonia 05. Es scheint, als würden sich in Schnelsen alle an das Credo von Macher Holger Spethmann halten: "Wir müssen in die Oberliga." Am Mittwoch findet aber erst mal der Pokalkracher der dritten Runde in Schnelsen statt. Dann empfängt die Germania um 18 Uhr 30 mit dem Niendorfer TSV den Tabellenzweiten der Oberliga Hamburg zum heißen und mit Spannung erwarteten Derby.

Er ist der (junge) Mann des Wochenendes: Moritz Mandel , 18 Jahre jung. Der Gymnasiast besiegte in seinem ersten Oberligaspiel von Beginn an den SC Condor fast im Alleingang, traf zum 1:0 und 3:0. "Wir jungen Spieler können einfach befreit aufspielen, weil wir keine Favoriten sind", sagte der bullige Stürmer nach dem Spiel. Auch sein Coach Marco Krausz war begeistert: "Ein unglaublich guter Einstand für den Jungen." An dieser Mandel werden alle Abwehrreihen der Liga schwer zu kauen haben. Das dürfte auch HSV-II-Coach Rodolfo Cardoso , als Zuschauer vor Ort, nicht entgangen sein.

Björn Henricy , im Sommer aus Blankenese zum SV Lurup gewechselt und schon seit einem Jahr Sportinvalide, ist wieder da! Nachdem er bei Lurup im Trainingslager nach Rückenschmerzen ausgemustert worden war, fand SVB-Trainer Frank-Michael Schneider eher zufällig Henricys Spielerpass, rief den Stürmer an und fand heraus, dass dieser niemals in Lurup unterschrieben hatte. Trotz des bösen Bluts, das nach der Trennung vor drei Monaten geflossen war, einigte man sich auf einen zweiten Versuch. Beim 2:2 gegen Lieth wurde Henricy in der 60. Minute eingewechselt, und traf eine Minute später mit dem ersten Ballkontakt zum 2:1. "Er war quasi nur zum Probetraining bei Lurup", erklärt Schneider augenzwinkernd. In die Röhre gucken die Luruper um Trainer Andreas Klobedanz - die hatten beim ganz schwachen 0:3 gegen Victoria nicht mal einen Stürmer im Kader.

Ein kaputter Wassersprenger verhinderte jeglichen Spielbetrieb beim SC Hamm. Sowohl das Kreisliga-Spiel der ersten Mannschaft gegen Altona 93 II, als auch das Spiel der Zweiten in der Kreisklasse 2 gegen SV Muslime II mussten ausfallen. "Der Wassersprenger hat rund zwei bis drei Zentimeter aus dem Boden herausgeragt", erklärte Obmann Tobias Zimmer . Die Schiedsrichter sahen das als Gefährdung der Spieler und pfiffen gar nicht erst an.

Der Norderstedter FC kommt in der Kreisklasse 6 nicht aus den Startlöchern - und Schuld haben die Verbände! Unterlag der NFC noch beim Auftaktspiel TuS Berne II mit 0:8, musste das Spiel gegen Friedrichsgabe am Sonntag ausfallen. Auf dem Platz am Langenharmer Weg spielten die Norderstedter Nordlichter ein Pokalspiel. Da die Nordlichter aber im Schleswig-Holsteinischen Fußball-Verband (SHFV) beheimatet sind, war deren Spiel zeitgleich mit der Partie des NFC angesetzt - mit dem HFV abgestimmt hatte sich der SHFV nicht. Und da Pokalspiele Vorrang haben, musste der NFC klein beigeben. "Der Langenharmer Weg ist der einzige Platz, den wir in den Ferien benutzen können", klagt die NFC-Vorsitzende Daniela Krukowski , "wir wollten spielen, konnten aber nicht." Durch Zufall erfuhr Krukowski am Freitagabend von der Doppelbelegung und konnte zumindest noch die Friedrichsgaber benachrichtigen.