Bramfelder SV gelingt mit 1:1 gegen Dassendorf der Aufstieg. Kritik an der Ansetzung der Spiele

Hamburg. Bramfelds Coach Hardy Brüning setzte gerade zu seinen Ausführungen an, da bewies Einwechselspieler Tom Bober doppelte Aufstiegsreife. "Trainer, hol das Bier raus", brüllte Bober freudetrunken. Brüning grinste, und auch Barmbek-Uhlenhorsts Trainer Frank Pieper, der Bober im Sommer als Neuzugang begrüßen darf, hätte eine solche Feierlaune gefallen. Pieper hatte vor zwei Wochen im "Sport Mikrofon" nach dem Aufstieg durch das 4:0 in Altenwerder die Trinkfestigkeit seiner BU-Jungs unterstrichen, indem er die spontanen Feierlichkeiten mit dem Satz "Wir liegen auf dem Platz und trinken Bier" zusammenfasste.

Trotz Bobers Partyvorfreude lief die Feier in Bramfeld verhaltener ab. Den Führungstreffer durch Carsten Henning (8.) per Freistoß hatte Dassendorfs Pascal Eggert rasch zum 1:1-Endstand ausgeglichen (15.). Somit stand Bramfelds Aufstieg nach dem Abpfiff nicht endgültig fest, da Konkurrent Rahlstedt erst Sonntag ins Geschehen eingriff. Allerdings benötigte der RSC einen Sieg mit acht Toren Vorsprung. Das gelang nicht. Rahlstedt spielte 1:1 gegen Süderelbe. Als "etwas unglücklich" bezeichnete Brüning die nicht zeitgleiche Ansetzung der beiden Aufstiegsrivalen am letzten Spieltag.

Rahlstedts Ligamanager Wolf-Peter Weber wurde deutlicher: "Wir haben selbst schuld am verpassten Aufstieg, obwohl wir eine Bombensaison gespielt haben. Es ist mir allerdings ein Rätsel, warum am letzten Spieltag vonseiten des Hamburger Fußball-Verbandes (HFV) diese Ansetzung erfolgt." So war dem RSC die Chance genommen worden, den Rivalen zeitgleich sportlich unter Druck zu setzen. Bramfeld wiederum musste seine Aufstiegsfeier unter Vorbehalt stellen. Ob an der Ellernreihe in der nächsten Oberligasaison viel gefeiert werden kann, bleibt abzuwarten. Der Bramfelder SV bekommt einen neuen Kunstrasen, muss aber viele Spielerabgänge verkraften. Brüning gibt als Ziel "ganz klar den Klassenerhalt" aus und meidet große Ansagen. Mit dieser Taktik sind sie in dieser Saison in Bramfeld gut gefahren. Der Aufstieg wurde nie zur Pflicht erklärt. Immerhin würde die Feier zum Klassenerhalt in der nächsten Saison nicht von der Ansetzungspolitik des HFV abhängen. In der Oberliga findet der letzte Spieltag stets zeitgleich statt.