Der FC St. Pauli II sichert sich mit einem 3:2 bei Barmbek-Uhlenhorst den Oberliga-Titel. Nun folgt das Abenteuer Regionalliga

Hamburg. Der FC St. Pauli hat doch noch Grund zum Jubel. Während die Profimannschaft der Kiezkicker mit dem 1:8 gegen die Bayern die höchste Niederlage seiner Bundesligageschichte bezog, gelang es dem Nachwuchs unter der Leitung von Trainer Jörn Großkopf, sich am Wochenende vorzeitig die Meisterschaft in der Oberliga Hamburg zu sichern. "Ich dachte schon, dass es heute damit nichts mehr wird und hatte das Feiern schon abgehakt", sagte der vom Sekt durchnässte Trainer nach dem 3:2 bei Barmbek-Uhlenhorst. Die abstiegsgefährdeten Barmbeker hatten bereits in der dritten Minute den Führungstreffer erzielt und nach der Pause nachgelegt - ein Schock für die Braun-Weißen, die mit dem engagierten Gegner zunächst nicht klar kamen.

Zu diesem Zeitpunkt skandierten die Barmbeker Fans "Nur noch sechs!" - in Anspielung auf die 1:8-Niederlage der ersten Elf vom Vortag, doch der Favorit drehte das Spiel in der letzten Viertelstunde. "Da hat man gesehen, dass es einen Unterschied macht, ob man dreimal die Woche trainiert wie wir oder sechsmal wie St. Pauli", sagte BU-Trainer Thomas Hoffmann. Vor zwei Jahren stieg die zweite Mannschaft des FC St. Pauli nur auf, weil Meister SC Victoria vom Aufstiegrecht keinen Gebrauch machte. Nun soll die Neuauflage des Abenteuers Regionalliga folgen. "Es ist etwas anderes, als Meister aufzusteigen oder als Sechster", freute sich Großkopf, "jetzt machen wir ordentlich einen drauf."

BU-Manager Volker Brumm fasste hingegen seinen großen Albtraum in Worte: "Wir steigen zusammen mit Cordi, Bramfeld und Paloma ab. Dann müsste die Liga bald 'Oberliga Speckgürtel Hamburg' heißen." Endgültig ist das aber noch nicht. Das weiß auch Jörn Großkopf, der seinem Gegner Mut machte: "BU steigt nicht ab!" Deren Trainer Thomas Hoffmann nahm diese Vorlage entschlossen auf: "Damit hat er recht!"