Amateurfußball Palomas Kapitän wählt deutliche Worte zu Hüllmanns Entlassung. Malyk tritt zurück, Cordi plant

Manager-Rückzug. Seweryn Malyk macht Schluss. Der Manager des Hansa-Landesligisten TSV Wandsetal (zuvor SC Europa, GSK Bergedorf) zieht sich mit Ablauf der Spielzeit von der Amateurfußballbühne zurück. "Ich möchte nach sechs Jahren als Liga-Manager meine wenige Freizeit sinnvoller nutzen, mich mehr auf private und berufliche Dinge konzentrieren. Mindestens für eine Saison werde ich aufhören, und wenn es mir gut gefällt, war Wandsetal vielleicht meine letzte Station", erklärte der 29-Jährige.

Seine zweijährige Tätigkeit bei den Hinschenfeldern bewertet er mit gemischten Gefühlen. "Die erste Saison war ein Himmelfahrtskommando. Mit einer völlig neu zusammengestellten Mannschaft wurden wir guter Zehnter. Die jetzige Spielzeit empfinde ich trotz des Umbruchs als enttäuschend. Vor allem deshalb, weil ausreichend Qualität vorhanden ist, es jedoch oft an der richtigen Einstellung der Spieler zum Fußball mangelte. Das stimmt nicht mit meinen Vorstellungen überein." Betroffen vom Rückzug Malyks zeigte sich Trainer Marco Krausz: "Ich verliere meinen wichtigsten Ansprechpartner in sportlichen Belangen."

Drastische Worte. Eine Ära ging am Wochenende beim Oberligisten USC Paloma zu Ende. Frank Hüllmann, seit dem 23. Januar 2004 Coach der "Tauben", wurde gemeinsam mit seinem Trainerteam (Ali Farhadi, Dierk Müller und Frank Dröge) entlassen. "Die sportliche Situation veranlasste uns dazu", erklärte Präsident Jürgen Böttger auf der Pressekonferenz und dankte dem Trainer für seine langjährige Arbeit, sprach jedoch auch von "einer Situation, die sich seit Donnerstag zuspitzte". Am späten Nachmittag erklärte Böttger, "dass es Kritik aus der Mannschaft an Frank Hüllmann gab, wir auf seinen Wunsch aber nichts Näheres dazu sagen wollen". Hüllmann selbst zeigte sich "enttäuscht von der Mannschaft. Die Verantwortlichen haben das Recht, eine solche Entscheidung zu treffen. Wir haben persönlich ein gutes Verhältnis und ich muss damit leben. Aber die Spieler sollten sich einmal hinterfragen. Sie haben mit ihren Leistungen dafür gesorgt, dass ein erstklassiges Trainerteam entlassen wurde. Ich bin jemand, der seinen Jungs intern klar sagt, wenn ihm etwas nicht passt. Einige kamen damit nicht klar." Dass allerdings Spieler zum Vorstand gegangen sind, um sich über ihn zu beschweren, konnte Hüllmann nicht bestätigen.

Dies wiederum verneinte Kapitän Oliver Engl entschieden, unterstützte seinen ehemaligen Trainer nach dem turbulenten 2:0-Sieg gegen den SC Condor, bei dem der ehemalige Liga-Obmann Thomas Brucker zum ersten Mal das Team betreute, jedoch mit drastischen Worten: "Am liebsten würde ich hier allen Spielern, einschließlich mir selbst, kräftig in die Schnauze hauen. Wir ganz allein sind für Franks Entlassung verantwortlich. Es kann nicht angehen, dass ein so guter und akribischer Trainer wegen unserer Leistungen gehen musste. Unser 2:0 heute war ein Spiel für ihn."

Doppelte Rettung möglich. Oberligist SC Concordia hat die Weichen für die neue Saison gestellt. Andreas Führer wird auch bei Abstieg Chefcoach der ersten Mannschaft bleiben. Lutz Krohn, aktuell Trainer des zweiten Teams und dort zuvor sechseinhalb Jahre lang Führers Assistent, rückt wieder an die Seite Führers und wird Co-Trainer der ersten Mannschaft. A-Jugend-Trainer Marco Fagin übernimmt die zweite Mannschaft, die mittlerweile nicht nur sportlich gerettet ist. Der Verein legte die im Umfeld kolportierten Gedankenspiele, das Team aus Kostengründen aufzulösen, endgültig ad acta.

Der Zweite Vorsitzende Bernd Orgas: "Sollten wir absteigen, wird die erste Mannschaft in der Landesliga Hansa spielen, und unser zweites Team wechselt als U 23 in die Landesliga Hammonia. Junge Spieler sollen sich hier empfehlen können. Wir wollen so endlich auch im Herrenbereich von unserer hervorragenden Jugendarbeit profitieren. Den Zustand, mit zwei Mannschaften in zwei Landesligen zu spielen, gibt es aber hoffentlich nur eine Saison. Denn wir möchten so schnell wie möglich die Rückkehr in die Oberliga schaffen." Vielleicht ist dies aber nicht nötig: Nach dem sensationellen 3:1 bei Altona 93 liegt der Klassenerhalt in der Oberliga wieder im Bereich des Möglichen.

Aufstiegskampf vor Gericht. Zu einem Showdown der Bezirksliga-Ost-Aufstiegskandidaten TuS Aumühle und Barsbütteler SV kommt es am Mittwoch um 19 Uhr vor dem HFV-Sportgericht. Der BSV wirft den Aumühlern offenbar vor, für einen seiner Akteure keine Sozialversicherungsabgaben bezahlt zu haben, und spekuliert auf Punktabzüge für den Konkurrenten.

Während der Barsbütteler Obmann Michael Böge keine Stellungnahme abgab, sagte Aumühles Liga-Obmann Carsten Scheel: "Ich bin erschüttert, sehe das als Störfeuer im Aufstiegskampf. Inhaltlich werden wir am Mittwoch etwas sagen, sehen der Verhandlung aber gelassen entgegen."

5:0 hat Bestand. Mittlerweile verhandelt wurde der Abbruch des Spiels GSK Bergedorf - V/W Billstedt II in der Bezirksliga Ost. Die Gäste hatten das Weiterspielen zur Halbzeit verweigert und gaben als Grund an, von Spielern und Verantwortlichen des GSK bedroht worden zu sein. Das HFV-Sportgericht entschied, den Pausenstand zum Endstand zu machen. Es bleibt beim 5:0 für GSK Bergedorf.