Hamms Präsident Jörn Heinemann spricht Klartext: über das Aufstiegsziel, den Etat - und den Neid des Hamburger Fußball-Verbandes.

Abendblatt:

Herr Heinemann, Ihr HUFC siegte 5:0 in Wandsetal. Zu spät?

Jörn Heinemann:

Das werden wir sehen. Aber realistisch betrachtet wird es nichts mehr mit dem Aufstieg.

Was fehlt zum ganz großen Wurf?

Wir haben zu viele entscheidende Spiele verloren. Aber nach drei Aufstiegen in Folge ist auch der dritte Platz toll.

Teuer erkauft, wie es oft heißt ...

Unsinn. Wir haben vier Herrenmannschaften. Und unser Ligaetat ist vergleichbar mit der Konkurrenz.

Vielleicht haben die Kritiker die Beispiele SC V/W Billstedt und FC St. Georg-Horn nicht vergessen. Erst lief es, am Schluss kam das dicke Ende ...

Das ist falsch. Beim FC St. Georg-Horn wurden plötzlich die Gelder für die Ligamannschaft gestrichen. In Billstedt habe ich viel erreicht, unter anderem einen Zuschuss von 300 000 Euro für das neue Vereinshaus. Dort lag das Aus an internen Streitigkeiten. Aber von interessierter Seite wird oft anderes erzählt.

Und zudem mag der Hamburger Fußball-Verband Ihren Verein nicht?

Ja, leider. Schon vor zwei Jahren erhielten wir für den Einsatz eines nicht spielberechtigten Akteurs in unserer Seniorenmannschaft eine Geldstrafe von 4500 Euro. Es sickerte durch, dass das gegen uns ging. In dieser Saison wurde unser Spiel gegen Billstedt kurzfristig an die Snitgerreihe verlegt, weil die Billstedter beim Verband intervenierten.

Was tun Sie dagegen?

Wir wissen nicht, was das soll. Wir lassen uns aber nicht beirren, wollen bald in die Oberliga Hamburg aufsteigen und uns dort etablieren.