Wedel siegt in der Oberliga dennoch souverän mit 4:0 gegen Uetersen

Wedel. Die Zukunft im Kreis Pinneberg sieht derzeit nicht rosig aus. Uetersen, Wedel und Halstenbek-Rellingen mussten bis zum Wochenende um den Klassenerhalt zittern, daher schien das Derby zwischen dem Wedeler TSV und dem TSV Uetersen besondere Brisanz zu bieten. Doch nur Wedel befreite sich aus der Gefahrenzone, ließ Uetersen keine Chance. "Es wurde zu einem Schlachtfest", fand Uetersens Trainer Peter Ehlers, der zugab, maßlos enttäuscht von seiner Mannschaft zu sein.

Nicht eine Gelbe Karte verteilte Schiedsrichter Alexander Nehls, für Ehlers ein Indiz dafür wie wenig seine Mannschaft gegen den Abstieg investieren wollte: "Große Fresse, aber wenn sie gefordert sind, dann kommt nichts. Das ist ein Nackenschlag für mich." Wedel bereitete dagegen den Zuschauern Freude beim Zusehen. Das war nicht immer so, denn Anfang des Jahres ging Trainer Peter Nogly und gleich fünf Spieler verkündeten ihren Abschied zum Kreisrivalen VfL Pinneberg. Seitdem herrscht ein gespanntes Verhältnis zwischen beiden Clubs und Wedel-Obmann Walter Zessin kritisiert besonders den ehemaligen Wedeler Erfolgstrainer Michael Fischer, der seit einigen Jahren in Pinneberg das Heft in der Hand hält. "Das kann ich aushalten", sagt Fischer, der es für nicht verwerflich hält, dass es so viele neue Spieler aus Wedel sein werden: "Fünf ist zwar viel, aber ich habe in den letzten Jahren sieben Spieler Richtung Wedel verloren. Die sollen sich also nicht beschweren."

Für Tugay Hayran, Ömur Kaplan, Andre Pätzel, Gian-Luca D'Agata bedeutet ihre Entscheidung seitdem einen Stammplatz auf der Ersatzbank - nur Nikola Maksimovic ist noch regelmäßig dabei. "Bei mir wird nach Leistung aufgestellt", sagt Wedels neuer Trainer Frank Pagenkopf, während Walter Zessin zugibt: "Es hat uns gut getan, dass die vier nicht mehr spielen." In Wedel scheint also die Oberliga gesichert, in Pinneberg möchte man wieder aufsteigen. Gründe zum VfL zu wechseln gibt es genug, wie Coach Fischer flapsig formuliert: "Wir haben einen guten Verein, eine tolle Anlage und einen geilen Trainer! Das ist für viele Spieler mehr Motivation als 50 Euro mehr." Es sieht also weiterhin nach Zwist im Kreis Pinneberg aus. Uetersens Trainer Peter Ehlers setzte noch einen oben drauf: "Jetzt geht es gegen HR, und ich wäre nicht traurig, wenn wir sie nach unten mitnehmen würden ..."

Wedeler TSV - TSV Uetersen 4:0 Tore: 1:0 Mus (15.), 2:0, 4:0 Boesten (31., 65.), 3:0 Maksimovic (53.). SR.: Nehls (SC Eilbek). Z.: 280.