Comeback der Woche in Oststeinbek. Seine Rückkehr auf die Hamburger Fußballbühne feierte am Freitagabend Schiedsrichter Markus von Glischinski (SC Eilbek). Das große Schiedsrichtertalent erlebte im vergangenen September das bitterste Spiel seiner jungen Karriere. Bei der Partie Meiendorfer SV gegen den FC Bergedorf 85 (2:4) führte das höchst umstrittene 3:1 für die Gäste durch Fatih Gürel - Bergedorf soll das Spiel angeblich trotz Unterbrechung einfach fortgesetzt haben - zu einem viel diskutierten Protest des Meiendorfer SV. Nach zwei intensiven Sportgerichtsverhandlungen wurde das Spiel schließlich wiederholt. Meiendorf siegte mit 3:1, von Glischinski jedoch pfiff erst mal keine Partie mehr in Hamburg. Nun leitete er das Spiel des Oststeinbeker SV gegen den TSV Buchholz 08 (1:2) - und bekam allerseits eine gute Leistung bescheinigt. Von Glischinski: "Ich habe aus dieser Geschichte von damals viel gelernt. Natürlich stand ich bei meiner Rückkehr nun etwas unter Druck, aber ich denke, ich habe es ganz gut gemeistert. Ich gehe offen mit dem damaligen Spiel in Meiendorf um, schaue aber nun wieder nach vorne und freue mich sehr auf weitere Einsätze."

Altona 93 zeigt es der Hoheluft. In der letzten Saison bei den Fans ungeliebt und nie als echte Heimat angenommen, wurde das Stadion Hoheluft für Altona 93 nun zur Stätte des Triumphs. Wie im Hinspiel an der Adolf-Jäger-Kampfbahn bezwang der AFC den Meister SC Victoria mit 1:0. Berkan Algan schoss fünf Minuten vor dem Ende das Siegtor. Der Stammspieler war diesmal überraschenderweise nur eingewechselt worden. "Wir wollten diesmal mehr Wert auf das kämpferische Element legen. Berkans Stärken liegen mehr im spielerischen Bereich. Dieser Sieg ist für uns natürlich sehr bedeutend. Es ist nur schade, dass wir so inkonstant sind. Gegen schwächere Mannschaften haben wir zu viele Punkte gelassen, sonst wäre in dieser Saison nach oben mehr möglich gewesen", erklärte Altonas Trainer Thomas Seeliger.

Eine neue Fernsehshow in Schnelsen. Einen TV-Ableger namens "Köksal, bitte melde Dich" kann bald am Königkskinderweg geplant werden. Germania Schnelsens Köksal Arslan spielte eine tolle Vorrunde, ist aber seit einem knappen halben Jahr verschollen. "Er meldet sich einfach nicht mehr bei uns. Dabei ist er ein symphatischer Kerl und kann gut kicken", so Trainer Heino Stemmann. Der Coach will seinem früheren Außenstürmer eine Tür offenhalten. Seit Wochen schon versuchen die Schnelsener, Kontakt zu Arslan herzustellen. Als die Germanen vor 14 Tagen gegen die SV Lieth den Aufstieg perfekt machten (3:0), hätte es fast geklappt. Stemmann: "Er war eine Stunde lang da. Wir haben ihm gesagt, dass wir einfach mal mit ihm reden möchten. Er musste aber dann Richtung Krankenhaus, weil er einen Nasenbeinbruch hat. Niemand weiß, was jetzt wirklich mit ihm los ist. Aber wir geben ihn nicht auf. Vielleicht steckt hinter all dem eine plausible Geschichte. Die möchten wir gerne hören."

Niendorf sagt Fusion mit Schnelsen ab. Und noch einmal Heino Stemmann. Der Schnelsener Trainer regte unter der Woche an, langfristig sei eine Fusion mit dem Lokalrivalen Niendorfer TSV überlegenswert. "Bevor wir uns gegenseitig das Wasser bei den Sponsoren abgraben, könnten wir doch gemeinsam die Regionalliga angehen." NTSV-Manager Marcus Scholz reagierte umgehend: "Romantisch betrachtet ist das sicher eine klasse Idee. Schließlich waren Heino Stemmann und auch Schnelsens Manager Holger Spethmann mal in Niendorf und wir mögen uns alle. Die Realitäten schlagen aber die Romantik. Eine solche Fusion wäre ein Millionenprojekt, wenn wir wirklich ernsthaft die Auflagen für die Regionalliga Nord würden erfüllen wollen. Und davon, so etwas angehen zu können, sind wir doch sehr weit entfernt."

Marcel Kindlers List nützt Lurup nichts . Eine ganz bittere Niederlage kassierte der SV Lurup beim SV Curslack-Neuengamme. Dabei hatte gerade Torwart Marcel Kindler alles gegeben. Mit vielen Paraden hielt er sein Team im Spiel - und zeigte sich nach zwanzig Minuten schlitzohrig. Nachdem er weit vor seinem Tor den Ball so gerade über die Seitenlinie klären konnte, verhinderte er den Curslacker Einwurf kurz entschlossen. Kindler schnappte sich den Ball, trug ihn sicher zu seinem Gehäuse und nahm die fällige Gelbe Karte billigend in Kauf. Aber in der letzten Minute war es vorbei mit aller Hoffnung für den SVL. Christian Spill köpfte aus unmöglichem Winkel mit einem Kopfball aus der Hocke den Siegtreffer für Curslack. Der sehr ehrgeizige Kindler stapfte daraufhin wutentbrannt vom Platz, durfte sich aber durch das Lob der Curslacker Fans getröstet fühlen. "Du warst der Beste von denen", riefen sie ihm zu.

Erneut ein Tor des Monats am Berner Heerweg. Einen sensationellen Treffer erzielte Felix Bültemann für den VfL Lohbrügge zum 1:0-Sieg beim SC Condor. Nach einem Flugkopfball aus kurzer Distanz, den Condors Keeper Fabian Heinßen parieren konnte, kroch Bültemann vor einem heranstürmenden Abwehrspieler geistesgegenwärtig zwei Meter auf dem Boden Richtung Kugel und beförderte den Ball im Liegen wie ein Sitzfußballer per "Tunnel" gegen Heinßen ins Netz. "Als ich auf dem Boden lag, dachte ich, die Chance ist schon weg. Aber dann habe ich mich auf meinen Hintern gesetzt und ihn rein gemacht", beschrieb Bültemann sein Erfolgserlebnis. Der Berner Heerweg ist mittlerweile ein gutes Pflaster für spektakuläre Treffer. Beim letzten Heimspiel der Condoraner vor zwei Wochen traf Marcel Abshagen per Traumtor von der Eckfahne.