Wenn in Hamburg öffentlich gefeiert wird, kennt die Partygemeinde keine Grenzen. Die Verkauf in den Stoffläden boomt und auch die Bratwurstbuden haben dann einen wirtschaftlichen Aufschwung.

Hamburg. Der Schlagermove und der Christopher Street Day in Hamburg sind vor allem Veranstaltungen für diejenigen, die es schrill und knallig lieben. Frei nach dem Motto je bunter desto besser wird hier viele Stunden lang geflirtet und abgefeiert, bis die Schuhsohlen durchgetanzt sind und die Partnersuche für einen Abend ein Ende hat. Zu den zweitägigen Straßenparties gibt es dann auch ausreichend Bier- und Bratwurststände, die die gut gelaunte Bevölkerung bis in die Puppen bei Laune halten und für ausreichend Grundlage im Magen sorgen.

Selbstverständlich ist für diese Art von Event auch ein extrem ausgefallenes Outfit notwendig, um unter den eh schon sehr bunten Paradiesvögeln noch ein bisschen mehr aufzufallen. Da es allerdings eher selten Kleidung in derart außergewöhnlichen Farben gibt, haben Stoffgeschäfte und Textilläden kurz vor diesen Ereignissen Hochsaison. Die Hobbyschneider haben dann allerhand zu tun, schließlich muss der Partyfummel auch perfekt sitzen. Das exorbitante Accessoire darf dann aber auch nicht fehlen. Suchende sollten mal einen Abstecher ins Fahnen Fleck im Neuen Wall, in die Pappnase in der Grindelallee oder in den Laden Fantasieprodukte in der Vogt-Kölln-Straße in Stellingen machen. Hier gibt es allerlei Scherzartikel und bunte Perücken.

Am 16. und 17. Juli trifft sich die Fangemeinde von Marianne Rosenberg und Udo Jürgens auf St. Pauli, um im Motto der Siebziger Jahre die legendären Songs beim Schlagermove wieder aufleben zu lassen und mit zu trällern. Wer Lust hat, kann am Freitag ab 19:30 bereits auf der Aufwärmparty auf dem Heiligengeistfeld rocken, wer sich für den eigentlichen Umzug am Sonnabend aber noch ein bisschen schonen will, der schlägt am besagten Ort erst gegen 15 uhr auf, wenn die geschmückten Trucks losrollen gen Hafen. Von da an kennen die Schlagerliebenden dann keine Grenzen mehr - es wird gegröhlt, gelacht, geknutscht und gescherzt. Jeder will mit seinem extra angefertigten Kostüm im Vordergrund stehen, jeder will der oder die Schönste sein. Gegen Abend, wenn die Festwagen und die tanzende Meute wieder am Heiligengeistfeld trifft, kann noch bis in die Morgenstunden weitergefeiert werden - von da an übernehmen ausgesuchte Schlager-DJs dann das Ruder.

Vom 6. bis 8. August werden Jungfernstieg und Ballindamm dann zu einer ähnlichen Partyzone, wenn Schwule und Lesben den Christopher Street Day feiern. Am zweiten Tag des weltweit bekannten Straßenfestes wird es den legendären Umzug durch die Stadt geben. Mehrere Wagen, die bezüglich der Dekoration keine Grenzen kennen, ziehen in Begleitung zu lautstarker Musik durch die Innenstadt, dahinter folgt dann das tanzende Publikum. Frei nach dem Motto schrill, knallig, bunt wird hier gerockt, geschlemmt und geflirtet und das meist bis in die Nacht hinein. Freitag geht das Treiben ab 15 Uhr los, Sonnabend und Sonntag trifft man sich schon ab 11 Uhr. Das Festival geht dann offiziell bis um 24 Uhr, sonntags machen die Buden allerdings schon gegen 22 Uhr ihre Schotten dicht.