Dunkle Wolken am Himmel, Graupelschauer und 15 Grad Außentemperatur - eigentlich kein optimales Wetter, um shoppen zu gehen. In Hamburg machen die Geschäfte allerdings selbst bei Sturm und Platzregen einen Reibach.

Hamburg. Hamburg gehört zu den Städten, in denen der Niederschlag quasi mit zum Inventar gehört. Dementsprechend mussten sich die Experten etwas einfallen lassen, um nicht nur die wettererprobten Hanseaten zufrieden zu stellen, sondern auch um den Touristen attraktive Möglichkeiten zu bieten, ihre Freizeit in den Shoppingpmeilen von Hamburg zu verbringen.

In der Innenstadt gibt es eine ganze Anzahl von Shoppingpassagen, die alle nicht weit voneinander entfernt sind, so dass die Wege durch das Nass mit dem Regenschirm verhältnismässig kurz sind. In den Großen Bleichen stehen allein fünf verschiedene überdachte Einkaufsstrassen zur Auswahl.

Am Ende der Großen Bleichen , am Jungfernstieg, befindet sich Hamburgs neustes Indoor-Shopping-Projekt. In der Europa-Passage können Passanten in 120 Geschäften auf fünf Etagen ihre verregneten Nachmittage gut verbringen. Insbesondere Frauen dürften sich hier wohl fühlen, da es mindestens fünf verschiedene Schuhläden gibt, die von ausgefallenen Modellen bis hin zu etwas biedereren Halbschuhen alles anbieten - und das zu fairen Preisen. Auch wer auf großem Fuss lebt, sollte hier keine Probleme haben. Direkt neben der Europa-Passage auf der Alsterseite findet sich ein Schuhgeschäft, das sich vor allem auf Grössen ab 42 spezialisiert hat. Zwischendurch kann man sich dann im Untergeschoss einen kleinen Gaumenschmaus gönnen. Hier befindet sich eine gut ausgestattete Essensmeile, in der es von gut brügerlicher Küche bis hin zu asiatischem Fingerfood fast alles zu kaufen gibt.

In der Mönckebergstraße gibt es ebenfalls die eine oder andere Möglichkeit, sich die Zeit bei Regen zu vetreiben. Im Levantehaus, das zwischen 1911 und 1912 im Stil eines Kontorhauses errichtet wurde, bieten rund 40 individuelle Einzelhändler ihre zum Teil sehr exquisite Ware zum Verkauf an, darunter noble Accessoires und teure Lifestyle-Produkte. Daneben haben sich diverse Gastronomiebetreibe mit eingemietet, die mit vielen Leckereien und Köstlichkeiten locken. Die Rösterei gehört mit seinen Kaffeeprodukten und seinem exzellenten Frühstücksangebot wohl zu den bekanntesten Restaurants dort. Das Interieur der Passage ist auffällig verspielt, der Boden im Terrazzo-Stil gehalten, die Eingänge mit edlen Jugendstil-Flügeltüren bestückt. Vielleicht ist der besondere Stil auch einer der Gründe, warum gerade hier immer wieder Ausstellungen und Modenschauen veranstaltet werden.

Wem das Treiben in der Innenstadt trotz Regen ein bisschen zu viel ist, der kann bequem mit der S-Bahn in die Vororte Poppenbüttel oder Klein-Flottbek fahren, wo sich das Alstertal-Einkaufs-Zentrum und das Elbe-Einkaufszentrum befinden. Letzteres liegt im Hamburger Westen auf der Strecke der S1 oder S11 und hat sich nach seiner Modernisierung und Erweiterung im Jahre 1993 mit seinen 170 Geschäften auf zwei Etagen in den letzten Jahren zu einem attraktiven Shopping-Ballungszentrum etabliert. Für Autofahrer stehen 2200 Parkplätze zur Verfügung, die jedoch nach der ersten Stunde kostenpflichtig sind. Zudem ist an das EEZ ein Ärztezentrum mitangebunden, seit April 2010 gibt es dort auch eine Kindertagesstätte.

Das Alstertal-Einkaufs-Zentrum in Poppenbüttel gehört mit seinen mittlerweile 240 Shops auf rund 59 000 Quadratmetern zu den grössten Einkaufszentren in ganz Norddeutschland. Nachdem es 1970 eröffnet, 1991 modernisiert und 2006 noch einmal erweitert wurde, ist das AEZ quasi die Adresse, wenn man gerade Geld zum Shoppen hat und sich auch kulinarisch ein bisschen etwas gönnen möchte. Auf drei Etagen gibt es Geschäfte für Mann, Frau und Kind, diverse Parfümerien, Drogerien oder Supermärkte. In der Mitte des alten Centerteils befindet sich die so genannte "Futtermeile", in der es von italienischem Parmaschinken über griechische Pasten und japanischem Sushi bis hin zu deutschem Leberkäse alles gibt, was Seele und Gaumen glücklich macht. Eltern haben im AEZ die Möglichkeit, ihre Kids für ein paar Stunden im Kinder-Club abzugeben, wo sie sich auf unterschiedlichen Spielebenen die Zeit vertreiben können. Autofahrern stehen 3000 Parkplätze zur Verfügung, auch hier ist die erste Stunde kostenlos.