Am Donnerstagvormittag hat das berühmteste Segelschulschiff der Marine im Hamburger Hafen festgemacht. Der Dreimaster ist das erste Mal nach 21 Jahren wieder in der Hansestadt.

Hamburg. Wer auf der Gorch Fock mitsegeln kann, der darf sich glücklich schätzen. Schließlich ist der Dreimaster mit den insgesamt 23 Segeln unter den Matrosen äußerst beliebt. Das 1958 bei der Reederei Blohm und Voss im Hamburger Hafen erbaute Schiff ist das Segelschulschiff der deutschen Marine. Wer eine Laufbahn als Offizier anstrebt, muss während seiner Ausbildung auf der Gorch Fock mitgefahren sein. Der Grund: An Bord sollen die Jungs und Mädels lernen, was es heißt, bei Wind und Regen trotzdem Leistung zu erbringen und als Team zu arbeiten. Dadurch sollen sie Führungsqualitäten entwickeln und erlernen. Bislang wurden hier schon mehr als 14 000 Offizier- und Unteroffizieranwärter ausgebildet.

Nun ist das 89 Meter lange Segelschulschiff, das bislang schon mehr als 74 000 Seemeilen zurückgelegt hat, das erste Mal wieder nach 21 Jahren im Hamburger Hafen zu bestaunen. Das berühmte Boot machte am Donnerstagvormittag neben dem Museumsschiff Rickmer Rickmers in der Hansestadt fest. Hunderte Zuschauer und Neugierige waren extra an die Landungsbrücken gekommen, um die Gorch Fock angemessen zu begrüßen. Hamburg hatte übrigens beim Stapellauf am 23. August 1958 die Patenschaft für den Dreimaster übernommen. Bürgermeisters Max Brauer besiegelte diese ehrenvolle Verbindung damals per Handschlag.

Am Freitag von 14:00 bis 18:00 Uhr und am Sonnabend von 10:30 bis 18:00 Uhr haben Touristen und Interessierte die Möglichkeit, das Schiff genauer zu inspizieren und an Bord zu gehen. Am Sonntag legt die Gorch Fock schon wieder ab und bricht auf in Richtung Bremerhaven. Von dort werden dann die Segel gehisst zur bisher längsten Ausbildungsfahrt ihrer Geschichte. Die Tour wird die Mannschaft unter anderem erstmals nach Südamerika führen. Die Besatzung, die aus 85 festen Mitgliedern und bis zu 138 Nachwuchsoffizieren besteht, wird zehn Monate lang unterwegs sein. "So eine Nachricht muss man seiner Ehefrau sehr schonend beibringen", sagte Kapitän Norbert Schatz. Die Kadetten werden dagegen nur jeweils sieben bis acht Wochen an Bord sein und dann ausgetauscht.