Warschau. . Architekt Sir Norman Foster und sein Team haben den Wettbewerb für den neuen Flughafen zwischen Warschau und Lodz gewonnen. Er soll 2028 in Betrieb gehen.

Mit Sir Norman Foster hat sich Polen für einen Großmeister seines Fachs entschieden. Der Architekt gewann mit seinem Team den Wettbewerb für einen neuen Flughafen zwischen Warschau und Lodz.

Rieseinsekt: CPK Airport, Polen, Entwurf Foster + Partners
Rieseinsekt: CPK Airport, Polen, Entwurf Foster + Partners

Wenn alles nach Plan läuft, wird bereits 2028 eines der größten Verkehrsprojekte Polens in Betrieb genommen: Der Flughafen CPK ist zunächst für 40 Millionen Passagiere ausgelegt und kann bis 2060 modular auf 65 Millionen erweitert werden. Der Flughafen ist Teil einer umfassenden Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur des Landes.

Den Zuschlag für das mit rund 150 Millionen Euro veranschlagte Schlüsselprojekt erhielten Foster + Partners, die sich damit gegen nicht minder renommierte Mitbewerber wie das Büro der inzwischen verstorbenen Zara Hadid oder die gmp International GmbH, die den Flughafen BER entworfen hat, durchsetzen konnten.

Ikonisch, nachhaltig mit hohem Wiedererkennungswert

Neben den hohen Anforderungen an die effiziente Unterbringung eines Flughafens sollte der Entwurf nachhaltig und vor allem ikonisch sein. Kurzum, es sollte ein gigantisches, umweltfreundliches Gebäude mit hohem Wiedererkennungswert entstehen.

CPK Airport, Polen, die Plaza. Entwurf Foster + Partners
CPK Airport, Polen, die Plaza. Entwurf Foster + Partners

Die ersten Entwürfe lassen erahnen, was die Passagiere in Zukunft erwartet. Dreh- und Angelpunkt auf mehreren Ebenen wird die Plaza sein, die Auto, Bahn und Flugzeug miteinander verbindet. Lichtdurchflutete, leichte und geschwungene Dachelemente schützen diese Halle vor Wind und Wetter. Aus welchem Material das wie geflochten wirkende Dach bestehen wird, ist auf den Zeichnungen noch nicht zu erkennen.

Intuitiv zum Gate: Rieseninsekt mit sechs Beinen

Fosters + Partners betonen, dass die Passagiere von der Plaza intuitiv zu ihren Gates geführt werden. Aus der Vogelperspektive sieht CPK Airport deshalb aus wie ein riesiges Insekt mit sechs Beinen - den jeweiligen Terminals mit den Gates. Die hinter dem mit dem "Insekt" verbundenen Gebäude sind alle mit Photovoltaikanlagen auf den Dächern ausgestattet.

Das Büro Fosters ist in Deutschland vor allem durch die Glaskuppel des Reichstags bekannt geworden. International hat sich das Architekturbüro unter anderem auf Flughäfen spezialisiert. Auf der Referenzliste stehen unter anderem die Flughäfen von Amman, Peking, Hongkong, Kuwait, Marseille und Stansted.

Kontrollturm soll fast so hoch werden wie der in Wien - bis zu 105 Meter

Ein Wahrzeichen eines jeden Airports ist noch offen: der Entwurf und die Planung des Kontrollturms. Noch bis 6. Juni können sich neun Unternehmen sowie vier Planungskonsortien für das Projekt bewerben. Mit den Firmen besteht seit 2022 ein Rahmenvertrag für den Bau und die Planung von Nebengebäuden am künftigen Airport.

Die Anforderungen sind klar definiert. Es soll der höchste Kontrollturm Polens werden. Geplant ist ein Bauwerk mit einer maximalen Höhe von 105 Meter. Die Kontrolltürme in Katowice und Krakau sind 46 und 45 Meter hoch. Damit wäre der Tower auch der zweithöchste Europas, nach Wien-Schwechat mit 109 Meter. Die finale Höhe wird erst durch Sichtbarkeitsanalysen bestimmt.

Enge Abstimmung mit Foster + Partners

Wichtig ist den Betreibern auch eine "architektonische Kohärenz mit dem Terminal", heißt es. Daher muss der Kontrollturm auch in enger Abstimmung mit den Hauptarchitekten von Foster + Partners geplant werden. Erste Entwürfe sollen im ersten Quartal 2024 vorgelegt werden.

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Mehr Informationen zum Reiseland Polen beim Polnischen Fremdenverkehrsamt www.polen.travel

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