Es soll angeblich immer noch Menschen geben, die den Begriff „Münchner Oktoberfest“ wörtlich nehmen, obwohl das Vergnügen stets Ende September beginnt, „heuer“ am 22. September. Wo wir gerade beim bajuwarischen Zungenschlag sind: Versuchen Sie ruhig, sich als Zugereister in bayerischem Dialekt bemerkbar zu machen – einige Taxifahrer könnten das mit einer unauffälligen kleinen Extra-Stadtrundfahrt goutieren. Überhaupt kann man die wichtigsten Sicherheitsregeln für die Wiesn gar nicht oft genug wiederholen.

    So sind Sparfüchse mit Strohhalmen an den langen Tischen nach wie vor unerwünscht, auch wenn der Bierpreis heuer in den meisten Zelten die 11-Euro-Grenze knackt. Noch besser blamieren können Sie sich allerdings im Hofbräuhaus-Zelt, wenn Sie es im Rausch der Sinne wagen sollten, mit Ihrem Maßkrug in der Hand auf einen Tisch zu steigen. Wenn Sie dies tun, wird man von Ihnen erwarten, dass Sie die Maß in einem Zug leeren. Dann wären Sie ein Held. Schaffen Sie es nicht, dann ist Ihnen ein Buhkonzert aus Tausenden von Kehlen ziemlich sicher.

    Sitzen bleiben – oder doch lieber gleich in Blue Jeans erscheinen – sollten Sie übrigens auch, wenn Sie mit dem Kauf einer Tracht in einem Discounter liebäugeln. Denn den Bayern sind Le­derhosen und Dirndl heilig, und wer es wagt, ein Original mit einem chinesischen Billigmodell zu kopieren, wird auch schon mal des Zeltes verwiesen. Das absolute No-Go (für Männer) ist die händische Annäherung an eine der ­weiblichen Bedienungen. Riskieren Sie lieber keine Auseinandersetzung mit jemandem, der 25 volle Maßkrüge vor der Brust stemmen kann, zehn Stunden lang am Tag. Andernfalls könnte Ihnen der Schädel brummen. Aber nicht vom Bier.