Eine Reise zum „schönsten Ende der Welt” ist für viele ein Traum. Tipps, wie man ihn umsetzen kann

    Jetzt den Sommer genießen und in vier Monaten schon wieder: Das geht – wenn man dann ans andere Ende der Welt nach Neuseeland reist. Im Januar und Februar ist dort Hauptsaison; auch im März besteht die Chance auf trockenes Wetter und Sonne. Neuseeland oder Aotearoa, „das Land der großen weißen Wolke“, wie die Ureinwohner, die Maori, sagen, gilt als Sehnsuchtsziel. Wer die lange Flugzeit – rund 22 Stunden über Asien oder etwas länger über Nordamerika – auf sich nimmt, erwartet spektakuläre Natur.

    Der Insel-Staat im südwestlichen Pazifik hat aktive Vulkane, majestätische Berge mit schneebedeckten Gipfeln, kristallklare Flüsse und Seen, imposante Fjorde und immergrüne Wälder, kilometerlange Sandstrände, Wasserfälle und Gletscher. Dabei misst Neuseeland etwa drei Viertel der Fläche Deutschlands. Rund 4,8 Millionen Menschen leben dort, und 30 Millionen Schafe. Jährlich erkunden rund 100.000 Deutsche Neuseeland. Vor Ort sollte man mindestens drei Wochen Zeit haben. Das Straßennetz ist gut ausgebaut, allerdings ist der Linksverkehr für manchen eine Herausforderung. Da die Zahl der Touristen in den letzten Jahren stark zugenommen hat, sollte die Planung insbesondere von Ausflügen oder Unterkünften frühzeitig erfolgen.

    Erst die Nordinsel, dann die Südinsel – oder umgekehrt? Die Südinsel ist mit Südalpen, Baumfarnwäldern und Gletschern die gefragtere der beiden. Damit überhaupt jemand dort arbeiten würde statt nur die Schönheiten zu ­bewundern, hätten die Götter die Kriebelmücke erfunden, schreibt Jenny Menzel (40) augenzwinkernd in ihrem neuen Buch „111 Gründe, Neuseeland zu lieben“. Zwischen beiden Inseln liegt die oft aufgewühlte Wasserstraße Cook Strait. Die Überfahrt dauert dreieinhalb Stunden.

    Höhepunkte der Südinsel

    Größte Stadt der Südinsel und Ausgangspunkt für viele Rundreisen ist Christchurch (382.000 Einwohner). Eine boomende City in der Wiederaufbau-Phase, nachdem das Erdbeben von 2011 rund 80 Prozent der Innenstadt zerstört hat, darunter die meisten historischen Gebäude. 185 Menschen wurden damals getötet. Das Museum Quake City dokumentiert die Katastrophe. Sehenswerte Beispiele für den Wiederaufbau sind die mit Schiffscontainern gestaltete Fußgängerzone „Re:START Mall” und die provisorische Papp-Kathedrale (Cardboard Cathedral). Zu einer Rundreise sollte auch der Besuch von Kaikoura an der Ostküste gehören, das Städtchen ist bekannt für Walbeobachtung und Robbenkolonien. Aktive werden Neuseeland lieben, etwa bei einer Wanderung durch den Abel-Tasman-Nationalpark, der mit knallblauem Meer an gelben Sandstränden Südseeflair zaubert. Dabei muss auf der Südinsel sonst mit Regen oder kühleren Temperaturen gerechnet werden, sodass entsprechende Kleidung ins Gepäck gehört. Abenteurer kommen an Queenstown nicht vorbei, das vom Bungee Jumping über Rafting, Jet Boating bis Sky Diving nahezu jede verrückte Sportart erlaubt. Im Westen erstrecken sich die neuseeländischen Südalpen mit Gletschern, Seen und Fjorden.

    Der Mount Cook ist mit 3724 Metern Neuseelands höchster Berg im Mount Cook National Park. Richtung Südwesten erreicht man den schönen, allerdings oft wolkenverhangenen Fjord Milford Sound. Ein Tier-Paradies nahe Dunedin ist die Otago-Halbinsel mit Gelbaugen-Pinguinen, Robben und Königsalbatrossen. In Dunedin ist ein Abstecher zur Baldwin Street Pflicht: Sie ist mit einer Steigung von 35 Prozent die steilste Straße der Welt.


    Höhepunkte der Nordinsel

    Auckland (ca. 1,6 Millionen Einwohner) liegt am Hauraki Gulf, dessen Inseln und Buchten beliebte Ausflugsziele sind. Das Wahrzeichen Aucklands ist der 328 Meter hohe Sky Tower mit Aussichtsplattformen, Sky Walk und Sky Jump. Gerade mal ein Drittel so viel Einwohner hat die Hauptstadt Wellington. Sehenswert sind der Naturhafen, das Nationalmuseum Te Papa und das Regierungsgebäude Beehive.

    Nicht versäumen sollte man die Thermalgebiete in und um Rotorua, mit Geysiren und blubbernden Schlamm­teichen. Im nahen Whakarewarewa ­bekommen Touristen Einblicke in die Maori-Kultur. Drei aktive Vulkane hat der Tongariro National Park südlich des Lake Taupo, dem größten See des Landes. Tongariro – im Winter eine Ski-Region – ist das populärste Wandergebiet auf der Nordinsel. Weite Strände finden sich in der Bay of Islands: Von Paihia geht es per Boot auf einige der 144 Inseln oder per Bus zum Cape Reinga, der Nordwestspitze Neuseelands.

    Und dann sind da natürlich noch Kiwi und Kea. Als Kiwis bezeichnen sich die Neuseeländer selbst. Näheres zu den gleichnamigen Früchten erfährt man auf der „Kiwifruit Country“-Farm an der Bay of Plenty. Der flugunfähige National-Vogel lässt sich gut in speziellen Kiwi-Häuser, z.B. im Rainbow Springs Park bei Rotorua, beobachten. Und Keas, die gar nicht scheuen Berg-Papageien, haben in den Alpen-Regionen der Südinsel ihr Revier.

    Anreise Flug z. B. ab Hamburg mit Emirates und Qantas über Dubai nach Auckland. Oder
    z. B. mit Lufthansa und Singapore Airlines über Frankfurt und Singapur nach Christchurch.
    Info www.newzealand.com/de