Seht mal, was für ein tolles Badezimmer wir haben – wir können sogar vom Klo aus aufs Meer gucken! Das hier ist übrigens die Beach-Bar, in der sich (Name beliebig) gerade die Kante gibt. Und wie findet ihr diese Wahnsinns-Poollandschaft, ist die nicht awesome?

    Tja, Urlaub heißt eben auch: Packen Sie endlich wieder einmal die Gelegenheit zum Angeben beim Smartphone! Denn es gibt kaum etwas Schöneres als all Ihre Verwandten, Freunde und Bekannten ununterbrochen mit Ihren Urlaubsimpressionen zu bombardieren – vorzugsweise mit Instagram, der Online-Plattform zum Teilen von Fotos und Videos.

    Aber bitte verzichten Sie dabei auf die üblichen touristischen Motive wie etwa blühende Landschaften, irgendwelche halb verfallenen Altertümer und renovierte Altstädte oder gar Ihre Kinder beim Sandburgenbau am Strand. Nein, Sie als zeitgeistige Reisende sollten sich Ihre Reiseziele bitte ausschließlich danach aussuchen, ob Ihre Unterkunft Smartphone-geeignet ist. Denn ein cool designtes Hotel mit hippen Accessoires und optisch ansprechenden Locations für Neiderweckendes kommt viel besser rüber als ein üppiges Büfett oder eine romantische Bucht.

    In der Tourismusbranche wird angeblich zurzeit darüber diskutiert, ob das Klassifizierungssymbol der Sterne weltweit durch Kameras ersetzt werden soll. Und aus Brüssel hört man sogar, dass die EU-Kommission offenbar an einer Direktive arbeitet, die unter anderem vorsieht, höher gelegene Gelän­deabschnitte auf privatem Grund zukünftig zwingend mit Geländern und Fangnetzen auszustatten, um die Gefahr eines Fehltrittes während einer spek­takulären Selfie-Produktion zu verringern.

    Das Beste am Instagram-Urlaub ist, dass Sie dank digitaler Bildbearbeitungstechnik Ihren Lieben daheim stets suggerieren können, dass das Wetter vor Ort ununterbrochen fantastisch ist. Selbst dann, wenn es regnet und stürmt.