Gleiche Bedeutung, andere Ausdrücke: In Amerika und England kann es zu peinlichen Verwechslungen kommen

Rund 52 Prozent aller Deutschen sind mangels Sprachkenntnissen schon einmal in kuriose oder problematische Situationen geraten. Dies ergab eine Umfrage der Sprachlern-App Babbel (siehe Kasten) und der Unterkunftsplattform Airbnb unter rund 15.000 Nutzern. Jeder Zweite bekam demnach etwas anderes zu essen, als er ursprünglich bestellen wollte. Rund 13 Prozent der Urlauber landeten nicht am gewünschten Zielort, weil der angesprochene Helfer gar nicht verstand, worum es ging. In Großbritannien und den USA kommen Reisende gut voran, selbst wenn sie nur Grundkenntnisse in der englischen Sprache beherrschen. Aber Vorsicht: Abgesehen von der unterschiedlichen Aussprache lauern bei einigen Begriffen Fallstricke, denn die Wörter dafür sind je nach Kontinent unterschiedlich. Hier kommen einige Beispiele:

„Check“ oder „bill“
Verlangen Sie im Restaurant in England nach der „check“, haben Sie als Schüler Ihre Sprachferien offenbar in den USA verbracht. Ein Brite würde um die „bill“ bitten, wenn er die Rechnung möchte.

„Front desk“ oder „reception“
Auch mit dem „front desk“ verraten Sie, dass Sie Englisch in den USA gelernt haben. Im Vereinigten Königreich verwendet man „reception“, wenn es sich um den Empfangstresen im Hotel handelt.

„Vacation“ oder „holiday“
Amerikaner sprechen von „vacation“, Briten von „holiday“, wenn es um die Ferien geht.

„Chips“ oder „fries“
Falls der Kellner in London fragt, ob Sie „chips“ wünschen, dann sagen Sie nicht sofort „Nein“, weil Sie glauben, er bringt Ihnen Kartoffelchips. Er spricht von Pommes frites, die in Großbritannien unter „chips“ firmieren. In den USA würde er „French fries“ sagen.

„Mailbox“ oder „postbox“
Wenn Sie eine Postkarte aufgeben wollen (in digitalen Zeiten ein Retro-Trend), suchen Sie in Amerika nach der „mailbox“, in Großbritannien dagegen nach der „postbox“.

„Lift“ oder „elevator“
Dieses Wort verstehen viele Amerikaner nicht auf Anhieb: „Lift“ ist für sie kein Aufzug. Eher fragt ein freundlicher Farmer in Kentucky, ob er Sie irgendwohin mitnehmen kann: „You need a lift?“, weil Sie etwa zu Fuß im weiten Land spazieren gehen. Wenn Sie also den Aufzug suchen, fragen Sie nach dem „elevator“. „Lift“ verstehen nur die Briten.


„Rubber“ oder „eraser“
Peinliches Schweigen im prüden Amerika werden Sie ernten, wenn Sie im Büro Ihres Geschäftspartners nach einem „rubber“, Radiergummi, fragen. „Rubber“ ist auf Amerikanisch auch ein Slangwort für Kondom. Mit „eraser“ ersparen Sie sich diese kleine Blamage.

„Garbage“ oder „rubbish“

Sollten Sie Ihrem Ärger Luft machen wollen und laut „Mist“ auf Amerikanisch ausrufen wollen, benutzen Sie das Wort „garbage“ (Müll). In England würden Sie über so viel „rubbish“ schimpfen.

„Toilet“ oder „bathroom“
Während es in England in Ordnung ist, nach der „toilet“ zu fragen, klingt das Wort für amerikanische Ohren sehr derb. Dort heißt es: „Where is the ­bathroom?“

Was bedeutet „pants“ in Amerika? „Hose“! Wer in England nach „pants“ sucht, wird in die Unterwäsche-Abteilung geschickt.

Und dann noch: „I am pissed“
In England bedeutet „I am pissed“ so viel wie „Ich bin besoffen“. In Amerika heißt diese Redewendung ganz nüchtern nur „Ich bin sauer“.

Eine Herausforderung ist übrigens auch eine Reise nach Down Under: Das Aussie-Englisch der Australier kommt nicht nur mit jeder Menge Flüchen ­daher, sondern auch mit einer Reihe von Verniedlichungen. Wenn Sie jemand in Sydney nach dem „brekkie“ fragt, bietet er kein Katzenfutter an, sondern ein „breakfast“, ein Frühstück.