Irgendwann probiert es wohl jede junge Großstadtfamilie einmal aus: Ferien auf dem Bauernhof, fernab vom Schuss in möglichst reizvoller Landschaft und natürlich mit vielen niedlichen Kuscheltieren, damit die lieben Kleinen den ganzen Tag lang was zu tun haben und eventuell auch die eine oder andere Lernerfahrung fürs weitere Leben mitnehmen. Wobei an allererster Stelle natürlich die Erkenntnis stehen dürfte, dass Kühe nicht lila sind.

Doch genug gescherzt: Tatsächlich lauern selbst auf den schönsten, friedlichsten und biodynamischsten Ferienbauernhöfen allerlei Fallstricke, und wo wir gerade bei den Rindviechern sind: Besonders Raucher sollten deren Behausungen – Ställe genannt – weiträumig meiden, da Kühe beim Verdauen ununterbrochen hochexplosives Methan in Mengen produzieren, die sie dann geysirartig als gewaltige Flatulenzen ausstoßen. Daher kann schon das Glimmen einer einzigen Zigarette gefährlich werden! Vergewissern Sie sich also vor Reiseantritt, dass Ihre Haftpflichtversicherung Kollateralschäden an Gebäuden abdeckt, die durch explodierende Kuhfürze verursacht werden.

Auch neigen Großstädter häufig dazu, den Ländlern, die ihnen für die kostbarsten Wochen des Jahres eine Unterkunft bieten, eine gewisse Bildungsferne sowie Einfältigkeit zu unterstellen. Wir möchten Ihnen daher an dieser Stelle ausdrücklich empfehlen, weder Glasperlen (Murmeln) noch Kautabak und schon gar keine Buchstabenkekse als Gastgeschenke mitzubringen. Ebenfalls sollten gestresste und lärmgeplagte Großstadtmenschen damit rechnen, dass der stetige Geräuschpegel auf Bauernhöfen eine erholsame Nachtruhe schier unmöglich macht. Dabei geht es allerdings gar nicht so sehr um tuckernde Traktoren (vor allem in der Erntezeit), blökende Schafe, muhende Kühe, meckernde Ziegen oder krähende Hähne – sondern es ist vor allem die extrem laute Stille, an die Sie sich zumeist mehrere Tage lang gewöhnen müssen.