Diese wahre Geschichte dürfte so manchen Mallorca-Reisenden zu Tränen rühren. Und ihn an die, gar nicht mal so lange zurückliegenden, glorreichen Zeiten erinnern, als es noch die stolze Air Berlin war, die die Hauptlast des Shuttle-Flugverkehrs zwischen Bundesrepublik und Ballermann schulterte. Aber die rot-weiße Airline gibt’s ja nun nicht mehr, aber dafür beim Einchecken bei einer anderen Airline für manche Gäste eine teure Überraschung. Zum Beispiel dann, wenn man Ursula heißt, aber auf dem Ticket Uschi steht, „wie immer“ – oder korrekterweise wie „damals“, als besagte Ursula mit ihren Freunden zur alljährlichen Mallorca-Stippvisite mit Air Berlin aus Düsseldorf abhob.

Doch in diesem Jahr hat Eurowings die Düsen auf dem Flugplan, und so geschah es, dass Uschi jüngst am Einsteigen gehindert wurde, da ihr Name auf dem Ticket mit dem Namen in ihrem Personalausweis nicht kompatibel war. Von Uschi zu Ursula ist es zwar bloß ein winziger Schritt, aber Sicherheit geht vor. So machte man Uschi am Check-in den Vorschlag, das Ticket rasch umschreiben zu lassen. Was man ihr zunächst verschwieg: dass dieser Verwaltungsakt an der Eurowings-Information die Kleinigkeit von 100 Euro kosten sollte. Das fanden sie gar nicht nett, weder die Uschi noch die Ursula.

Aber den Mallorca-Flug einfach verfallen lassen? Auch der Hinweis, bei Air Berlin habe sie doch jahrelang pro­blemlos als Uschi eingecheckt, nützte nichts, und so zahlte sie zähneknirschend die horrende Umschreibegebühr. Hierzu muss man anmerken, dass Eurowings sich 100-prozentig im Recht befindet, ein kurzer Rundruf bei einigen anderen führenden Airlines kam zum selben Ergebnis: Wer mit seinem Spitznamen einen Flug bucht, müsse leider am Boden bleiben – oder eben löhnen.

Dass dieser laxe, wenn auch extrem kundenfreundliche Umgang von Air Berlin auch auf andere Unternehmensbereiche – zum Beispiel die Finanzen – übertragbar gewesen sein könnte, bleibt jedoch nur ein Gerücht ...