Was gibt es Schöneres, als morgens um zehn als Zebra verkleidet angeschickert durch die Kölner Innenstadt zu laufen? Die Aussicht auf ein mehrtägiges, vollkommen enthemmtes Straßen- und Kneipenfest lockt Jahr für Jahr erstaunlicherweise immer mehr Menschen in die Epizentren des alkohol­geschwängerten Frohsinns an Rhein und Ruhr. Doch Vorsicht: Der Aufenthalt im Karneval ist für ungeübte Nachwuchsnarren mit zahlreichen Gefahren verbunden.

1. Verwechseln Sie bitte nicht „Alaaf!“ (Köln) und „Helau!“ (Düsseldorf). Unsichere Hanseaten sollten deshalb nach Baden reisen, wo der Schlachtruf „Ahoi!“ heißt (und der Karneval „Fastnacht“).

2. Die leichtfertige Bestellung eines Altbiers in der Kölner Altstadt gilt als extreme Mutprobe. Auch sollten Sie auf keinen Fall ein „Kölsch“ in Düsseldorf ordern, bloß weil Sie sich zufällig gerade auf der „Kö“ befinden. Hier würde dann für Sie sogar als „Jeck“ die Narrenfreiheit endgültig aufhören.

3. Das Küssen wildfremder Menschen ist im Karneval zwar ausdrücklich erlaubt, aber 1000 „Bützjes“ und mehr pro Tag (wichtig: immer ohne Zunge!) können die zarte Lippenhaut doch arg strapazieren. Bewährt hat sich ein rückfettender Kamille-Balsam für Ihre Mundränder (nicht „Kamelle“!).

4. Führende Seuchenexperten raten in diesem Zusammenhang übrigens dringend zu einer Grippeschutzimpfung vor Reiseantritt.

5. „Kamelle“ sind die süßen Wurfgeschosse, die während der traditionellen Umzüge auf die Zuschauer am Straßenrand hinuntergeschmissen werden. Schützen Sie Ihren Kopf deshalb mit einem neutralen Eishockeyhelm.

6. Wenn Sie am Karnevalsdienstagabend offene Feuer auf den Straßen entdecken sollten, rufen Sie bitte weder den Notruf 112 an noch greifen gar selbst zum Feuerlöscher. Schließlich werden mit dem „Nubbel“ (einer Stoffpuppe) alle Sünden der vergangenen Tage verbrannt – auch die Ihrigen.