Jeder, der schon mal online einen Flug, ein Hotel oder eine ganze Reise gebucht hat, der kennt sie: Bezahlgebühren. Eigentlich müsste der Verkäufer ja mindestens eine gebührenfreie Zahlmethode anbieten; aber das war dann in der Regel irgendeine völlig unbekannte Kreditkarte. Für alle anderen Zahlungsweisen wurde kräftig zugelangt, und schnell kostete die Reise 20 Euro mehr.

Doch damit ist jetzt Schluss: Am 13. Januar trat ein Gesetz in Kraft, das EU-weit das Bezahlen billiger macht. Es verbietet Händlern, für die Zahlung mit EC-Karte oder gängigen Kreditkarten wie Visa oder Mastercard Gebühren auf den Preis aufzuschlagen. Andere Unsitten wurden gleich mit verboten: Bei Buchung eines Hotels oder Mietwagens hat der Anbieter bisher gern den Betrag via Kreditkarte auf dem Kundenkonto gesperrt; das ist jetzt nicht mehr ohne Weiteres zulässig. Der Verbraucher muss einer solchen Regelung nun ausdrücklich zustimmen. Das Gesetz gilt online und in allen Ladengeschäften.

Die großen Reisekonzerne haben pünktlich umgestellt. Dadurch sparen die Kunden zum Beispiel bei der Bahn um drei Euro pro Ticketkauf per Kreditkarte, bei Lufthansa bis zu 25 bis 30 Euro. Jedoch bietet die neue Vorschrift Schlupflöcher. So sind weiter Preisaufschläge zulässig, wenn man mit einer Firmenkreditkarte oder weniger gängigen Karten zahlt. Dazu zählt der Gesetzgeber auch bekannte Anbieter wie American ­Express und Diners Club. Der Bezahldienstleister Paypal ist ebenfalls ausgenommen. Bei all diesen Zahlungsmethoden können nach wie vor Gebühren verlangt werden.