Wunderwerk Mensch! Ohne Nahrung könnten wir locker drei Wochen überleben, ohne Wasser immerhin drei Tage – aber ohne Smartphone? Ein einfacher und absolut sicherer Test gibt Ihnen sofort Aufschluss darüber, ob Sie „nomophob“ sind („No mobile phone“): Greifen Sie bitte in die Tasche, in der für gewöhnlich Ihr Smartphone steckt. Wenn Sie Ihr Handy ertasten können und Sie augenblicklich von einem wohlig-warmen Gefühl übermannt werden, dann sind Sie nomophob. Wenn in der Tasche jedoch gähnende Leere herrscht und Sie binnen einer Millisekunde von einer Panikattacke erfasst werden (Herzrasen, Übelkeit, Schwindelgefühl), sind Sie es leider auch.

Eine Reise wäre normalerweise hervorragend dazu geeignet, um sich eine digitale Fastenkur zu gönnen, aber können Sie sich vorstellen, freiwillig auf das Posten von Urlaubsmotiven zu verzichten und stattdessen diese schönen Eindrücke auf ihre körpereigene Festplatte zu brennen – Ihr Gehirn? Natürlich nicht. Deshalb bieten inzwischen immer mehr Veranstalter Handy-Entwöhnungsreisen an („Detox Digital“). Der einzige Unterschied zu anderen Gruppenreisen besteht darin, dass Sie gleich nach der Ankunft Ihr Handy sofort beim Wanderführer abgeben müssen und während Ihres Aufenthalts mit stichprobenartigen Leibesvisitationen rechnen müssen, da Sie ja ein Zweithandy versteckt haben könnten!

Die ersten Stunden und Tage werden zwar sehr hart für Sie, aber all jene, die sich bisher einer solchen Entschlackungskur unterworfen haben, wollen es wieder tun. Sollten Ihre Entzugserscheinungen doch zu stark werden, können Sie gegen einen geringen Aufpreis ein Placebo-Handy erhalten. Es ist aus Holz – Sie können es also unbesorgt ins Klo werfen oder sogar mit ihm schwimmen gehen.