Und dann ist er plötzlich da: Der letzte Urlaubstag – der eigentlich gar keiner ist, weil er für Ihre Rückreise vorgesehen ist und erfahrungsgemäß alle Tücken und Fallen präsentiert, die Ihre mühsam erlangte Erholung schlagartig gen null tendieren lassen. Staus auf den Fernstraßen zum Beispiel oder Warteschlangen vor den Check-in-Schaltern in Kombination mit Computerproblemen des Flughafens. Und was so richtig gemein ist: Immer wartet dieser Tag mit einem strahlend blauen Himmel und herrlichen Temperaturen auf, damit Ihnen der Abschied besonders schwerfällt. Vermutlich muss jetzt nicht extra erwähnt werden, dass es so gut wie Ihren ganzen Urlaub lang entweder zu heiß, zu kalt, zu windig oder zu verregnet gewesen ist. Jedenfalls so, dass die absoluten Sightseeing-Highlights an Ihrem Urlaubsort oder aber Ihre vorgesehenen Aktivitäten ausfallen mussten – was Sie in der Regel nur mit ausschweifendem Shopping oder gastronomisch kompensieren konnten.

Nun herrscht eben ausgerechnet an diesem letzten Urlaubstag fantastisches Kaiserwetter, während Sie in Ihrer Unterkunft versuchen, beim Einpacken bloß nichts zu vergessen und Sie sich, wenn Sie zurückfliegen, schon mal überzeugende Argumente für das Übergewicht Ihres Gepäcks zurechtlegen. Erstaunlich ist auch, dass in diesen Momenten der Hektik sich Ihr Mobiltelefon nach einer längeren Zeit der Funkstille mit hartnäckigem Gebimmel bemerkbar macht, weil Ihr Arbeitgeber der felsenfesten Meinung ist, Sie seien schon längst wieder daheim – prima erholt, voll motiviert und einsatzbereit.

Immerhin besagen die Prognosen für die ferne Heimat in den kommenden Tagen annehmbares Wetter. Doch als etwa 50 Kilometer vor Ihrer Haustür (oder beim Landeanflug durch die geschlossene Wolkendecke) Regentropfen auf die Frontscheibe oder an die Kabinenfenster klatschen, ahnen Sie: Das kann kein Zufall sein. Ist es auch nicht – sondern bloß eine Weltverschwörung.