Liebe Mallorca-Freunde, lang hat sie gedauert, die Saison in diesem Jahr. Mehr als elf Millionen Feriengäste haben die Insel besucht. Jetzt atmet Mallorca erst einmal tief durch. Viele Hotels und Restaurants werden Mitte des Monats geschlossen, zwei Wochen später als sonst. Sie müssen renoviert werden. Der November ist einer meiner liebsten Monate auf der Insel. Die von der Sonne verbrannten Wiesen werden langsam wieder grün, die Wandelröschen blühen in roten und gelben Farben, Feigen und Mandeln werden geerntet, und aus dem Boden sprießen die Artischocken. In den Bars und Restaurants gibt es frische Tapas und den ersten Wein dieser Saison.
Der legendäre Dijous Bo in Inca, einer der schönsten Bauernmärkte auf Mallorca, findet in diesem Jahr am 16. November statt. Mehr als 100.000 Menschen werden an diesem Tag in dem Städtchen erwartet, das auch bequem mit dem Zug erreichbar ist. Für die Kinder gibt es einheimische Tiere zu sehen wie die schwarzen Schweine, Schafe und Ziegen. Und die Erwachsenen können von den typischen mallorquinischen Leckereien kosten. Angeboten werden die Paprikawurst Sobrassada, die Blutwurst Butifarró, Olivenöl und Honig aus den Dörfern der Serra de Tramuntana und Wein aus Binissalem und Porreres. Wer nach einem Mitbringsel sucht, kann zwischen mundgeblasenem Glas aus Algaida oder Lederwaren aus Inca wählen.
„Wanderungen für Langschläfer auf Mallorca“ heißt ein neuer Wanderführer, der sich an Urlauber wendet, die keinerlei Erfahrung haben, aber die Insel zu Fuß erkunden wollen. Autor Bernhard Irlinger (58) empfiehlt auf 128 Seiten 30 Spaziergänge und Wanderungen, die man an einem halben Tag bewältigen kann – nachdem man ausgeschlafen hat. „Nicht Hektik ist gefragt, sondern Genuss“, sagt er. Irlinger beschreibt überwiegend klassische Strecken wie Wanderungen zum Puig de Galatzó, zum Castell de Alaró, zum Lochfelsen Na Foradada in der Serra de Tramuntana und zum Puig de Maria, aber auch entspannte Spaziergänge entlang der Küste (J.-Berg-Verlag, 15 Euro).
Ein süßer Duft zieht in diesen Wochen durch die Dörfer und Stadtviertel Mallorcas. Es ist die Zeit für die Leckerei „Bunyols“. Von Ende Oktober bis weit in den November hinein hat das Backwerk Saison. Bäckereien und Cafés bereiten die kalorienhaltige Süßigkeit zu, und in vielen Straßen bieten Verkaufsstände sie an. Es gibt sehr unterschiedliche Bun­yols. Der Klassiker besteht aus Kartoffel-Hefe-Teig, wird im Fett ausgebacken und mit Zucker bestreut, in der Mitte hat er ein Loch. Nichts für die schlanke Linie, aber köstlich.
Ein Highlight für Feinschmecker ist die berühmte Tapas-Route in Palma. Sie findet während der „Tapalma“ vom 15. bis 19. November statt. Leckere Häppchen und Getränke zu günstigen Preisen gibt es dann in etwa 30 Restaurants und Bars im Lonja-Viertel, im Stadtteil Santa Catalina, am Paseo Maritimo und an der Playa de Palma. Alle Besucher können über die leckersten Schnittchen und Spieße abstimmen. Die kreativste kulinarische Leckerei wird am Ende des Events mit der „goldenen Tapa“ ­prämiert.
An heißen Tagen dürfen künftig ­keine Pferdekutschen mehr durch Palma fahren. Das sieht eine neue Verordnung vor. Nach und nach sollen die traditionellen Kutschen aus dem Stadtbild verschwinden und durch Elektrowagen ersetzt werden. Wenn die Lizenzen der Fahrer auslaufen, werden sie in Zukunft nicht mehr verlängert. Geprüft wird außerdem, ob eine maximale Arbeitszeit für Pferde und Kutscher eingeführt werden soll. In Cala Rajada wurden alle Pferdekutschen bereits abgeschafft.