Lieber Heinrich Böse,

meine Erinnerung hat mich nicht getrügt. Das Haus, das Du Dir, ein Bremer Zuckerfabrikant, als Landsitz im Jahre 1825 gebaut hast, liegt leicht erhöht und ist durch eine recht kurvige Straße erreichbar. Dann verschwimmen die Bilder. Ich seh mich noch sitzen in einem Restaurant, waren es dunkelgrüne Wände? Und Ochsenschwanzsuppe löffeln. Da war ich sieben Jahre alt. Es war immer etwas Besonderes für uns, im damaligen Waldschlösschen in Bad Bederkesa zu essen.

Heute heißt das Waldschlösschen Romantik-Hotel Bösehof, eine Hommage an Dich. Und natürlich hat es sich seit damals verändert. Es ist durch Anbauten größer geworden, mehrfach renoviert, vieles ist neu gestaltet. Und doch hat mich die warme und freundliche Atmosphäre sofort wieder eingehüllt, sodass ich mich von Anfang an wohlgefühlt habe. Ich wurde mit Regenschirmen vom Parkplatz abgeholt, und mein Gepäck wurde mir auch abgenommen. Wann habe ich das schon mal erlebt?

Das Herzstück des Hotels ist Dein ehemaliger Alterssitz mit dem großen Garten, den alten Bäumen und dem antiken Interieur. Ich mag diesen nostalgischen Charme. Nehmen wir die Bauernstube, die Du noch kennen dürftest. Entspannt habe ich hier in der ruhigen Atmosphäre und dem ­gediegenem Ambiente mit den dunklen Holzmöbeln einen Digestif genossen, nachdem ich vorher im Restaurant eine Tür weiter mit einem Sechs-Gänge-Menü verwöhnt worden bin. Lieber Böse, das Essen war ein absoluter Höhepunkt – und ich bin kulinarisch durchaus schwer zu ­fesseln! Aber vom kleinen Gruß aus der Küche zu Beginn bis hin zum ­süßen, schokolastigen Schluss war ­jedes einzelne Gedeck delikat. Dazu die passenden Weine – und ein angenehm dezenter und doch sehr aufmerksamer Service.

Was auf die Teller kommt und wie das zubereitet wird, bestimmt Klaus Manke, Inhaber und Küchenchef. Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Andrea Roming halten sie Hotel und Restaurant am Laufen – und Dich damit in Ehren. Vom üppigen Frühstücksbüfett über die Wellnesswelt mit Schwimmbad und Sauna bis hin zur Beautyfarm Bel Etage, in der verschiedene Gesundheits- und Schönheitsanwendungen angeboten werden, ist alles vorhanden, was man sich in seinem Urlaub wünscht. Auch die Zimmer haben zum ganzheit­lichen Konzept gepasst: hell und großzügig, die Betten wunderbar weich, das Mobiliar passend zum re­tro-romantischen Landhausstil des Hotels. Selbst Hunde werden explizit willkommen geheißen mit einem Leckerli und einem Handtuch auf dem Zimmer. Du wärst sicher stolz!


Tschüs alter Böse, Frauke Maaß