Reisepässe und Tickets liegen bereit, Sonnencreme und Mückenspray sind eingepackt, jetzt noch eine Ladung Unterwäsche durch die Maschine jagen. Die Vorfreude auf die wertvollsten Wochen des Jahres wächst minütlich: Endlich wieder Zeit haben („nur für uns“ oder „für die Familie“). Sonne satt, blaues Meer, Nichtstun, romantische Spaziergänge am Strand, und, na klar, auch die eine oder andere akrobatische Zärtlichkeit zwischen den Laken. Doch warum gehen Beziehungen zumeist ausgerechnet jetzt, nach der Heimreise aus den großen Ferien, in die Brüche? Die Antwort dürfte Sie erstaunen: Dafür ist der Urlaub verantwortlich.

Bedenken Sie bitte, dass Paare rund 49 Wochen des Jahres mindestens zufrieden zusammenleben, gerade weil sie sich tagsüber nur selten sehen. Die Gespräche morgens kreisen ums Tagespensum oder um die typischen Probleme mit Kindern (oder um beides). Am Abend teilt man sich dann gegenseitig kurz mit, ob das Pensum erfüllt wurde oder nicht erfüllt werden konnte (oder warum die Kinder zum Beispiel keine naturwissenschaftliche Begabung aufweisen). Doch im Urlaub müssen die Partner sogar gemeinsam zu Mittag essen! Und über die Hitze, den Bräunungsgrad der Haut oder lästige Mückenstiche lässt es sich nun einmal nicht so trefflich unterhalten wie über den täglichen Wahnsinn daheim. Darüber hinaus ist es für viele Menschen spätestens ab dem dritten Urlaubstag viel, viel anstrengender zu faulenzen anstatt zu arbeiten. Und wehe, der Sonnenbrand verhindert dann auch noch das Liebesspiel (wenn die Kinder schlafen).

Deshalb hier ein paar wertvolle Tipps für Paare, die einen gemeinsamen Urlaub glücklich überstehen wollen: Zügeln Sie Ihre Vorfreude, und schrauben Sie Ihre Erwartungshaltung so tief hinunter wie möglich. Schlafen Sie nachts getrennt, gehen Sie sich am Tag aus dem Weg (und stellen Sie gegebenenfalls einen gerechten Zeitplan für elterliche Buddelstunden am Strand auf). Und, ganz wichtig: Nehmen Sie sich in den Urlaub all die Arbeit von zu Hause mit, die liegen geblieben ist. Oder arbeiten Sie vor.