Liebe Mallorca-Freunde, die Insel platzt auch in diesem Sommer erneut aus allen Nähten. Im Juli und August gibt es so gut wie keine Zimmer mehr. Es sei denn, man ist bereit, mehr als 300 Euro pro Nacht für ein Hotelzimmer zu zahlen. Ein Ferienhaus kostet pro Tag mittlerweile mindestens 800 Euro. Wie die Tageszeitung „Diario de Mallorca“ ­berichtet, boomt ­besonders das verbo­tene Geschäft der ­illegalen Vermieter. Teilweise würden Preise bis zu 5000 Euro pro Woche für eine Unterkunft verlangt.
Die extreme Hitze hat Mallorca fest im Griff. Der spanische Wetterdienst ­Aemet rechnet damit, dass der Sommer 2017 noch heißer wird als sonst. Temperaturen von mehr als 40 Grad werden wohl keine Seltenheit mehr sein. Die Hitzewelle sorgt für Rekordumsätze in bestimmten Branchen. Zum Beispiel: In dieser Saison wurden bereits dreimal ­soviel Ventilatoren verkauft wie im ­gleichen Zeitraum des Vorjahres. Umsatzsteigerungen gibt es auch bei Klimaanlagen, Bermuda-Shorts, T-Shirts, ­Softdrinks und Bier.
Die Playa de Palma, Mallorcas ­bekanntester Strand, ist kaum wieder­zuerkennen. Acht der 15 Balnearios wurden von Grund auf renoviert. Die Strandbuden leuchten hell, Kissen zieren die Sitzbänke und Kunstblumen ­dekorieren die Holztische. Auch der ­berühmte „Ballermann 6“ hat sein Gesicht und seinen Namen verändert. ­Weiße VIP-Liegen zieren den Strand vom „Beach Club Six“. Die Betonmauer, die den Sandstrand vom Boulevard ­abgrenzte, wurde durch eine edle Holzrampe ersetzt. Natürlich ist auch alles teurer geworden: um etwa fünf Prozent. Die Miete für zwei weiße Liegen mit Schirm beläuft sich pro Tag auf 45 Euro. Auch am Naturstrand Es Trenc tut sich was. Nach dem Abriss der sechs sogenannten Chiringuitos wurden jetzt ­wieder Liegen und Sonnenschirme aufgestellt.
Für Gourmets und Musikliebhaber bietet dieser Monat zwei besondere Events. Am Freitag nächster Woche (7. Juli) bitten elf Spitzenköche aus acht Ländern im St. Regis Mardavall Mallorca Resort zu Tisch. Das Hotel präsentiert dann seine Kulinarische Safari. Markus ­Wonisch, Executive Chef im Mardavall, und seine Kollegen empfangen ihre ­Gäste auf der Barterrasse um 19.30 Uhr mit Champagner und Saxofonklängen, danach zelebrieren sie im Garten ihre Schlemmerreise. Der Preis: 209 Euro ­(felicitas.sauzier@stregis.com, Telefon: 0034-971-629 629). Einen Tag später, am 8. Juli, lädt das Luxushotel Castell Son Claret, das dem Hamburger Milliardär Klaus-Michael Kühne gehört, zu einem klassischen Konzertabend ein. Die Solisten der Accademia Teatro alla Scala aus Mailand geben Auszüge aus ihrem ­Programm. Weitere Konzerte am 29. Juli und 19. August (Karten inkl. eines Drei-Gänge-Menüs ab 195 Euro können unter events@castellsonclaret.com reserviert werden).
Die Wal-Flüsterer sind wieder unterwegs. Vier Monate lang gehen sie von Mallorca aus auf Expedition, um dem Gesang der Meeressäuger zu ­lauschen. „Wir wollen mit wissenschaftlicher Forschung zum Schutz der Wale beitragen“, sagt Biologe Txema Brotons von der Organisation Tursiops. Mit hochsensiblen Unterwassermikrofonen nehmen die Wissenschaftler die Wal­geräusche auf. Die Daten geben ihnen Informationen über Bestand und Aufenthaltsort der Tiere. Daraus lassen sich Empfehlungen für Schutzmaßnahmen entwickeln. Jede Expedition dauert eine Woche. Von Sa Ràpita aus sticht die ­Segelyacht jeweils sonnabends in See. Zwei Wissenschaftler werden von sechs ­Freiwilligen begleitet. Noch sind Plätze frei. Der Preis liegt bei 950 Euro. (www.asociaciontursiops.org, Tel. 696 40 55 22 oder 617 34 65 52).
Immer mehr entwickelt sich Mallorca auch zu einer beliebten Wanderinsel. Doch die Gefahr, beim Ausflug zu verunglücken, ist groß. Die Zahl der Wanderunfälle stieg in der vergangenen Zeit um 30 Prozent. Experten warnen: Viele Touristen unterschätzten neben den geografischen Schwierigkeiten vor allem die körperlichen Herausforderungen. So komme es bei Senioren immer wieder zu Herzattacken oder zu Schwächeanfällen. „Auf Mallorca können Urlauber eine Nachricht im Hotel hinterlassen, damit das Personal weiß, auf welche Route man sich begeben hat“, empfiehlt die Guardia Civil. Wichtig seien feste Schuhe oder Wanderstiefel, eine Wander­karte, Handy, Proviant und reichlich Flüssigkeit.