Früher war zwar nicht alles besser, aber früher war vieles gut. Zum Beispiel war das Kofferpacken für eine vierköpfige Durchschnittsfamilie irgendwie übersichtlicher. Man wusste, wohin man fährt, wie dort das Wetter ist und ob man am Strand buddeln und bräunen oder sich eher dem aktiven Sport- oder Kunstgenuss hingeben wollte. Dementsprechend wurde gepackt. Ein warmer Pullover sowie die Regenjacke für alle Fälle (um sich jetzt mal auf den Sommer zu fokussieren) waren obligatorisch, vielleicht noch ein Paar feste Schuhe und in Ausnahmefällen ein Fön, aber das war’s dann auch schon mit den Besonderheiten. Man reiste sozusagen mit leichtem Gepäck, obwohl man immer zu viel mitnahm.

Aufgrund der technischen Evolution hat sich das mittlerweile ziemlich verändert. Denn heutzutage stellt sich nach der Ankunft am Urlaubsort als Erstes die überlebenswichtige Frage, welche Auf­ladegeräte und welche Verbindungskabel eingepackt bzw. blöderweise vergessen wurden. Und ob die Ferienunterkunft auch ja genügend Steckdosen besitzt, da man ansonsten darauf angewiesen wäre, ausschließlich in Restaurants zu gehen, die über eine vernünftige elektrische Infrastruktur verfügen.

Wenn wir beim Beispiel unserer vierköpfigen Durchschnittsfamilie bleiben, passt deren zeitgemäßes technisches Equipment eigentlich so gerade eben in einen großen Rollkoffer. Wenn man das denn dort verstauen würde, was natürlich keiner macht. Also wird es vermutlich das Handgepäck spürbar beschweren, welches im Durchschnitt je nach Airline um die zehn Kilo wiegen darf. Vier Laptops, vier Smartphones, mindestens eine Digitalkamera, ein Lesepad und zwei sonstige Pads sind statistisch gesehen nun mal die Grundausstattung. Strafverschärfend kommt hinzu, dass es sich in der Regel um Endgeräte verschiedener Hersteller mit unterschiedlichen Ladebuchsen handelt, was die Reduzierung auf ein einziges kompatibles Familien-Aufladegerät verhindert. Und wenn man ausnahmsweise doch an alles gedacht haben sollte, fehlt mit Sicherheit eins: der passende Adapter für die Steckdose.