Zur Abwechslung mal ein kleines Rätsel: Wer kennt den Unterschied zwischen „als“ und „wie“? Wer weiß, aus welchem Naturstein das Fundament des indischen Tadsch Mahals beschaffen ist (Marmor)? Bis zu welchem Jahr der Pariser Eiffelturm das höchste Bauwerk der Welt gewesen ist (1930)? Und wie man – beispielsweise in der Altstadt von Lerici bei La Spezia – auch um 22.30 Uhr noch eine ordentliche Pizza bekommt?

Wer auf Reisen, aber auch beim Small Talk, mit solch nützlichem wie auch unnützem Weltwissen auftrumpfen kann, wird im Allgemeinen und Besonderen zu Recht auf Norddeutsch als „Klookschieter“ bezeichnet. Klingt zwar passabler als das hochdeutsche Klugscheißer, ist aber in jedem Fall einer – seltener eine – der (die) zu allem was zu sagen hat und sich mit besserwisserischen Geblubber auszeichnen will. Wobei es beim Klookschietern zumeist bloß um den Anschein geht, schlau zu sein.

Sie können solchen wandelnden Lexika in Zukunft jedoch ganz lässig begegnen, sogar den allwissenden Menschen in den Reisebüros, die Ihnen Urlaubsreisen wortreich verkaufen wollen. Dazu benötigen Sie lediglich ein Smartphone, auf das sie sich die neue „Seeker“-App aus dem Store herunterladen müssen, die es Ihnen im Handumdrehen ermöglicht, den Insider raushängen zu lassen. Sie glauben gar nicht, wie Ihrem Gegenüber das Lächeln auf dem Gesicht gefrieren wird, wenn Sie ihn im Plauderton darüber informieren, dass der Inselstaat Nauru im westlichen Pazifik im Wesentlichen vom Guanoexport lebt; dass sieben Prozent der gesamten irischen Gerstenernte zum Brauen von Guinness-Bier verwendet werden. Oder dass Sie gerne einen Hin- und Rückflug nach „El Pueblo de Nuestra Señora la Reina de los Ángeles de Porciúncula“ buchen möchten – nach Los Angeles in Kalifornien eben, abgekürzt L.A. Merke: „Klookschieter könn’ dörch ’n Brett kieken, wo ’n Loch in is“, doch bei näherem Hinsehen entpuppen sie sich stets als jemand, der auch bloß mit Wasser kocht.