Die Frage aller Fragen, die am Anfang einer Urlaubsreise mit dem Flugzeug steht und stets vor dem heimischen Kleiderschrank gestellt wird, lautet: „Was soll ich bloß mitnehmen?“

Denn der Koffer eines Reisenden in der Holzklasse darf ja zumeist das Gewicht von 23 Kilogramm nicht überschreiten, hinzu kommen noch einmal acht Kilogramm Handgepäck. Das hört sich zwar nach viel an, ist es aber nicht. Schließlich will man doch in jeder nur erdenklichen Situation, die sich in einem Urlaub fern der Heimat ergeben könnte, perfekt gekleidet sein. Die meisten dieser Situationen haben übrigens mit dem Wetter am Urlaubsort zu tun, und Sie wissen es ja selbst, aus leidvoller Erfahrung, ganz genau: Wenn Sie, ja genau Sie, zum ersten Mal auf die Seychellen fliegen, wird es dort mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zum ersten Mal seit dem tertiären Zeitalter schneien. Dafür hatte es vor zwei Jahren während Ihrer Tour durch die schottischen Highlands im vergangenen Sommer nicht ein einziges Mal geregnet. Und während Sie nun unter der wasserdichten Funktionskleidung im Norwegerpulli bei 30 Grad schwitzten, sehnten Sie Bermudashorts, ein T-Shirt und Flip-Flops herbei.

Dieses Phänomen, stets die falschen Urlaubsklamotten mitzunehmen, ist bis heute kaum erforscht. Man weiß nur, dass es zumeist die Männer sind, die voll danebenliegen. Dies mag auch daran liegen, dass gut 47 Prozent von ihnen die Mitnahme von zwei Unterwäschegarnituren für eine 14-tägige Reise als ausreichend erachten. Darüber hinaus benötigen sie jedes freie Gramm für ihr technisches Equipment. Die anderen 53 Prozent überlassen das Packen dagegen von Anfang an ihren weiblichen Mitreisenden, was wiederum zur Folge hat, dass ihre Koffer in der Regel 22,99 Kilogramm wiegen, die Koffer der Frauen dagegen höchstens ein Kilogramm schwerer sind als das Eigengewicht des Koffers selbst. Denn in einem Urlaub gibt es bekanntlich nichts Schöneres, als mal wieder ausgiebig shoppen zu gehen. Wenn da nur nicht der Rückflug wäre – die magische Grenze von 23 Kilogramm.