Wer nach Frankreich reist und die französische Sprache nicht beherrscht, der hat es bei unseren Nachbarn noch immer schwer, sich zu verständigen. Auch wenn die Franzosen in den vergangenen Jahren durchaus Zugeständnisse an die Internationalität gemacht haben, so merkt man doch vor Ort, dass nur ein Teil der Einheimischen tatsächlich gutes Englisch sprechen kann.

Das führt dann im Alltag von Touristen zu komplizierten Situationen – wie neulich beim Besuch der Wellnessabteilung eines großen Hotels in Südfrankreich. Nur mit Handzeichen gab mir die resolute, kein Englisch sprechende Dame zu verstehen, was ich tun sollte. Aber auch ihre bemüht-freund­lichen Gesten waren nicht eindeutig, sodass ich mehrmals dazu ansetzte, meinen Badeanzug aus- und wieder anzuziehen, ohne zu wissen, was sie wirklich von mir wollte. Letztlich versuchten wir nicht einmal mehr, irgendwie verbal miteinander zu kommunizieren. Stattdessen griff sie einfach nach mir wie nach einer Puppe und bewegte mich marionettenhaft hin und her, bis ich da war, wo ich hin sollte, und das tat, was dran war.

Dies mag noch ein unterhaltsames Schauspiel gewesen sein, aber das Problem, nicht verstanden zu werden, setzte sich fort: im Restaurant, beim Briefmarkenkaufen, in der Boutique. Zwar gibt es Franzosen, die Englisch können, manche sogar einige Brocken Deutsch. Aber das Gros scheint sich noch immer zu weigern, multilingual zu sein und zu akzeptieren, dass nicht Französisch, sondern Englisch als wahre Weltsprache gilt. Insofern wäre es angebracht, noch vor dem EM-Start ein paar Sprachkurse zu spendieren, damit die vielen internationalen Fans und Gäste sich in der Grande Nation wirklich willkommen fühlen können.