Es gibt ja durchaus ein paar Berg­fexe, die es in den Norden verschlagen hat. Nicht wenige von ihnen vermissen ihre Heimat, verbringen deshalb einen Großteil ihres Urlaubs in den Alpen – und sind damit zufrieden.

Nicht so Robert Halmer. Seit drei Jahren lebt der 32-jährige Österreicher im flachen Berlin. Dieses Jahr im März beschließt er, anstatt in die Berge zu fahren lieber einen Berg in die Hauptstadt zu holen. Ihm und auch seinen Freunden fehlen im Norden ausreichend Möglichkeiten zum Mountainbiken und Downhill-Fahren. So entsteht der Plan, einen rund 1000 Meter hohen Berg vor den Toren der Stadt zu bauen, mit einer Grundfläche von 40 Quadratkilometern und genügend Platz zum Wandern, Radeln und Skifahren.

Wer aber soll den bezahlen? Alle, die die Idee toll finden. Halmer nennt sein Projekt „LowlandAlps“ und stellt es zahlungskräftigen Fans auf der Crowdfunding-Plattform Indiegogo vor. Eine Milliarde Euro sollen so zusammenkommen, erhofft sich der Österreicher. Und jeder, der spendet, wird je nach Beitrag belohnt. Wer zum Beispiel drei Euro zahlt, bekommt eine Postkarte des Berges, und sein Name wird auf der „Wall of Fame“ auf der Homepage verewigt. Wer bereit ist, die komplette Finanzierung in Höhe von einer Milliarde Euro zu übernehmen, darf künftig sogar ein Einhorn sein Eigen nennen. Woher das kommen soll, bleibt allerdings offen.

Halmer geht werbemäßig in die Vollen, erstellt eine eigene Homepage, auf der er sein Vorhaben bekannt macht, und auch bei Youtube informiert er über das Projekt. Doch – so ambitioniert der 23-Jährige das alles angeht, so wenig erfolgreich ist er. Wer sich auf Indiegogo über den Stand der Dinge informieren will, findet das Projekt mittlerweile nur noch im Archiv. Mit einem Spendenstand von drei Euro gilt das Vorhaben auf dieser Plattform seit Ende April als beendet. Na ja, somit hat wenigstens ein Förderer rein theoretisch eine Karte des Berges plus Eintrag in die „Wall of Fame“ verdient.

Ach, was wäre die Welt ohne Menschen mit verrückten Ideen? Sie wäre langweilig. Aber einen Berg in Berlin? Brauchen wir nicht wirklich.