Mit dem Auto übern Brenner, das war einst die Traumroute einer ganzen Nation. Und heute? Macht das echt keinen Spaß mehr. Nicht nur, weil die Ösis wieder Lust auf Grenzkontrollen haben. Sondern auch, weil sich die Polizei in Italien meistens so gar nicht italienisch gibt, sondern ziemlich bürokratisch.

1500 Kilometer sind es von Hamburg bis nach Florenz. Hat man Bayern hinter sich gelassen, beginnt das Abkassieren. Erst das „Pickerl“ für Österreich, dann die Streckenmaut der Italiener, obwohl südlich des Gardasees die Fahrspuren kaum für unseren VW Bus reichen. Und schließlich der Urlaubsgruß von der florentinischen Polizei. Wir nämlich sind mit Navi und Multivan mitten rein in die Altstadt – zum Hotel. Das liegt zwar in einer verkehrsberuhigten Zone, aber man darf kurz ranfahren, wenn man dort eine Unterkunft gebucht hat. Dann weiter zur Garage außerhalb der Zone. Ein vorbildliches Verhalten. Dachte ich.

Vor wenigen Tagen trudelte ein zweisprachiger Bußgeld­bescheid ein. 110 Euro. Zahlbar sofort. Einspruch möglich – aber nur auf Italienisch, als Einschreiben mit Rückschein und alles pronto per favore! Das sofort von mir ratlos angeschriebene Hotel gab sich hilfsbereit und schickte – auf Italienisch – die Bestätigung, dass wir just zu der Zeit, als die Aufnahmen vom Auto gemacht wurden, auf dem Weg zum Hotel waren, um das Gepäck vor der Abreise wieder einzuladen. Also eintüten, zur Post bringen und ... abwarten.

Wer dann wissen will, wie sein „Verfahren“ ausgegangen ist, findet die Informationen dazu nur im Internet. Natürlich auf Italienisch. Glück hat, wer seinen Namen entdeckt. Die anderen müssen bald das Doppelte zahlen. Weil dem Einspruch gegen das Bußgeld nicht stattgegeben wurde.