Liebe Mallorcafreunde, der Urlaub auf der Insel wird ab 1. Juli ­teurer. Das Parlament der Balearen ­beschloss die Einführung einer Ökoabgabe. Alle ­Gäste ab 16 Jahre sind davon betroffen. Je nach Unterkunftsart werden pro Übernachtung zwischen 50 Cent (für Hostels und Landhotels) und 2 Euro fällig. In privaten Wohnungen und Häusern müssen Urlauber 1 Euro pro Nacht zahlen. Der gleiche Preis gilt für die mehr als eine Millionen Kreuzfahrttouristen. In der Nebensaison von Anfang November bis Ende April gelten halbierte Tarife. Wie die Steuer einbehalten wird, ob bei Pauschalreisen der Preis gleich einberechnet wird, ist noch unklar. Der Deutsche Reiseverband kritisiert die Steuer, weil vor allem Touristen mit kleinem Budget davon betroffen seien.
Immer beliebter werden die ­kleinen Boutique- und Designhotels in der Altstadt von Palma. In den vergangenen Jahren wurden mehrere einst marode Stadtpaläste restauriert und zu Herbergen umgebaut. Im Stadtgebiet von Palma gibt es 48 Häuser mit 8000 Betten. Weitere Hotels werden hinzukommen, kündigt Javier Vich, Vorsitzender des Hotelverbandes Asociación Hotelera de Palma, an. „Hier entwickelt sich ein neuer Trend.“ Gerade ein Jahr alt sind das Sant Francesc Singular (www.hotelsantfrancesc.com) und das Hotel Posada Terra Santa (www. ­posadaterrasanta.com).
Rechtzeitig zur Nautikmesse, die am 28. April in Palmas Hafen beginnt, liegt das aktuelle „Portbook & Island Guide“ für die Balearen vor. Autor des neuen 328 Seiten starken Revierführers: der Hamburger Journalist und ehemalige Projektleiter der Hanseboot, Martin Muth. Es ist ein umfangreiches Werk mit allen Häfen und Buchten der vier Inseln Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera, dazu Tipps zum Ausgehen und Einkaufen und Empfehlungen zu Ausflügen, die sich von den Küstenorten aus gut unternehmen lassen (www.portbook-mallorca.com).Zu Fuß rund um die Insel – schon lange ein Traum für viele Wanderfreunde. Jetzt soll das Projekt „Inselumrundung“ Wirklichkeit werden. Als Start und Ziel der geplanten Route ist Andratx im Gespräch. Zuvor jedoch muss der Inselrat noch mit mehreren Grundstückseigentümern verhandeln. Zusätzlich ist bereits für nächstes Jahr ein etwa 100 Kilometer langer Weitwanderweg von Arta nach Lluc geplant. Eine Strecke, die durch den landschaftlich schönen Naturpark Llevant im Nordosten der Insel führt, weiter durch die Inselmitte und schließlich am Meer entlang vorbei an den prähistorischen Funden der Finca Son Real.
Es ist mal wieder an der Zeit, ins Künstlerdorf Deia in der Serra de Tramuntana zu fahren und das Restaurant Es Racó d’es Teix in der Calle de Sa Vinya Vieja zu besuchen. Hier kocht seit 15 Jahren auf Spitzenniveau der Deutsche Josef Sauerschell, eine kulinarische Institution. Jetzt wurde er von den gastronomischen Fachjournalisten der Balearen für seine berufliche Laufbahn ausgezeichnet. Der 61-Jährige ist der einzige Deutsche, der einen Michelin-Stern hat. Das Mittagsmenü bei Sauerschell ist für 38 Euro zu haben, ein Abendessen schlägt mit etwa 100 Euro pro Person zu Buche. Reservierung wird dringend empfohlen (www.esracodesteix.es).
Für die Nebensaison hat sich der Inselrat eine neue, aber umstrittene Attraktion ausgedacht: die Jagd nach wilden Ziegen im Tramuntana-Gebirge. Mithilfe von Hunden und Schlingen sollen die Tiere gefangen, aber nicht getötet werden. Wie es heißt, erfreut sich diese Technik bei Abenteuersportlern und Naturliebhabern großer ­Beliebtheit. Der Inselrat sieht in dem Angebot Chancen für einen ökologisch verträglichen Tourismus sowie für die wirtschaftliche Förderung des ländlichen Raums. Die Ziegenjagd gilt auf den Balearen als umstritten. Erst ­kürzlich hatte es heftige Diskussionen um ein sogenanntes Ziegenmassaker auf der Felseninsel Es Vedrà vor Ibiza gegeben.