Mancher verliert über den Wolken nicht nur das Gefühl für Ort und Zeit, sondern auch das für die eigenen Grenzen. Und provoziert dann, weil er schon einen über den Durst getrunken hat, Streit unter den Passagieren.

Eher ungewöhnlich ist ein handfester Zoff unter dem Bordpersonal – wie jüngst bei einem Flug mit Delta Airlines von Los Angeles nach Minneapolis geschehen. 300 Passagiere wurden Zeuge, wie sich zwei der Stewardessen lautstark in die Haare kriegten. Wobei es in der Auseinandersetzung konkret ging, ist zwar nicht überliefert – nicht selten geht es bei Streitfällen unter zwei Frauen aber um einen Mann, bei zwei Stewardessen womöglich also um die Gunst eines Piloten und weniger um die Frage, wer den Wagen mit Tomatensaft fahren und wer das Sandwich verteilen darf.

Um die Stimmung zu beruhigen, meldete sich mutig eine weitere Kollegin zu Wort. Aber wie man es von Kindern kennt: Sobald sich ein Dritter einschaltet, richtet sich die Aggression gegen diesen. So auch hier, und die gutmütige Stewardess fing sich zum Schreck der Passagiere einen kräftigen Schlag ins Gesicht ein. Die Unruhe blieb im Cockpit nicht unbemerkt. Um dem Treiben ein Ende zu setzen, brach der Pilot entnervt den Flug ab, landete in Salt Lake City und entließ kurzerhand seine streitlustige Crew. Nach einer guten Stunde ging’s mit neuen Flugbegleitern weiter Richtung Minneapolis. Die Passagiere erhielten als Ausgleich eine offizielle Entschuldigung – und eine Portion Extra-Meilen.