Mehrere Anbieter nehmen auch Hunde und Katzen an Bord

Wenn das Herrchen verreisen möchte, dann ist es häufig mit dem Haustier eine schwierige Sache. Soll es mit? Kann es überhaupt mit? Am unproblematischsten ist ein Ferienhausaufenthalt. Kein weiterer Gast wird gestört, die Familie ist unter sich. Selbst in einem Hotel werden Haustiere oftmals geduldet. Besonders kniffelig wird es aber dann, wenn man eine Kreuzfahrt machen möchte.

Welche Tiere dürfen mit an Bord?

Hunde und manchmal auch Katzen sind bei manchen Anbietern unter ganz bestimmten Bedingungen erlaubt. In den Gästebereich der Schiffe dürfen die Tiere in der Regel jedoch nicht.

Von 1AVista gibt es für Reisen mit Hund spezielle Angebote. Bei diesem Anbieter dürfen die Vier­beiner auf ausgewählten Flussreisen mitfahren. Die Reederei Cunard Line bietet ausschließlich auf Transatlantikpassagen mit der „Queen Mary 2“ ein spezielles Reisepaket für Hunde und Katzen an. Bei Hurtigruten können Tiere grundsätzlich mit an Bord gebracht werden – Ausnahmen sind nur die „MS Fram“ und die „MS Kong Harald“. Bei der Linie Color Line dürfen sowohl Katzen als auch Hunde auf den beiden Schiffen „Color Magic“ und „Color Fantasy“ mit.

Was muss man dabei beachten?

Der Transport muss vorher vereinbart worden sein. Die Tiere reisen auf ­eigene Verantwortung des Halters mit. Je gebuchte Kabine kann bei 1AVista nur ein Hund mit­genommen werden. Gefährliche Hunderassen wie Pitbull, Bullterrier oder Rottweiler werden ­allerdings nicht befördert.

„Wir erwarten nur Hunde, die im Haus oder in einer Wohnung gehalten werden, die stubenrein sind und ein ­gutes Sozialverhalten haben“, erklärt Geschäftsführer Hagen Mesters. Der Hund muss in allen Gästebereichen an der Leine geführt werden. Mehrmals am Tag legt das Schiff an verschiedenen Orten an, sodass die Hunde an Land Gassi gehen können. Weiterhin gibt es für den Notfall auf dem Schiff eine kleine Hundewiese. Auf der „Queen Mary 2“ reisen Tiere in Zwingern auf einem eigenen Deckbereich. Zu bestimmten Zeiten können die Gäste ihre Vierbeiner besuchen. Hurtigruten bietet feste Kabinen für Hunde und Katzen an. Sind alle Tierkabinen ausgebucht, muss das Tier in einem Zwinger auf dem Autodeck oder im Auto des Halters bleiben. Bei Color Line müssen Hunde und Katzen entweder im Auto auf dem Autodeck oder in einer Tierbox an Bord untergebracht werden. Dreimal am Tag zu bestimmten Zeiten kann der Halter mit dem Tier eine Runde auf dem Autodeck drehen.

Welche Papiere braucht das Tier?

Wichtig ist ein Impfausweis mit dem Nachweis für eine gültige Tollwut­impfung. Das Tier muss mit einem Mikrochip ausgestattet sein und dafür einen EU-Tierausweis mit der entsprechenden Chipnummer haben. Außerdem braucht man eine offizielle ­Bescheinigung, dass der Vierbeiner ­aktuell gegen Zecken und Bandwürmer vorsorglich behandelt wurde.

Was kostet die Mitnahme eines Vierbeiners?

Der Halter bezahlt bei 1AVista pro Tag für seinen Hund zehn Euro. ­Color Line verlangt pro Strecke für ein Tier im eigenen Auto sechs Euro, in der Schiffsbox zwölf Euro. Tiere im Auto sind bei Hurtigruten kostenfrei. In der Kabine kostet die Fahrt für Hunde 16 Euro pro Tag. Der Preis für eine Transatlantikfahrt mit der „Queen Mary 2“ ist von der Größe und dem Gewicht des Tieres abhängig. Der günstigste Preis, zum Beispiel für eine kleine Katze, liegt bei 46 Euro pro Tag.

Welche großen Anbieter erlauben keine Tiere?

Bei Tui Cruises können Tiere laut ­Pressesprecherin Godja Sönnichsen aus „sicherheitstechnischen sowie hygienischen Gründen“ nicht an Bord ­gebracht werden. Auch ­Aida Cruises und MSC nehmen grundsätzlich keine Tiere mit auf Kreuzfahrt.

Was ist mit einem Blinden- oder Begleithund?

Anerkannte Blinden- und Begleithunde oder sogenannte „Emotionaldogs“ bei psychischen Erkrankungen sind Ausnahmen. Bei Bedarf erlauben die ­Anbieter die ­Mitnahme. Der Halter sollte sich zuvor aber über die gesetzlichen Vorschriften oder Zollbestimmungen des Ziellandes informieren. Denn mitunter darf das Tier dort nicht an Land. Außerdem müssen diverse Unterlagen vorgelegt werden, dazu sollte man sich beim ­Anbieter informieren.

Werden Hunde und Katzen seekrank?

Ja, Hunde und Katzen können ­seekrank werden. „Oftmals erkennt man solche Übelkeit an vermehrten Schluckbewegungen, verstärktem Speichelfluss oder erhöhter Atemfrequenz“, sagt Katrin Heimsath vom Hundekolleg Münsterland. Wichtig ist, die Nahrungsmengen während der ­Reise zu halbieren und zum Ausgleich sehr viel Wasser zur Verfügung zu ­stellen. Gut ist, wenn der Halter sich vor der Reise vom Tierarzt ein Mittel gegen Übelkeit mitgeben lässt.