Liebe Mallorca-Freunde, der Januar ist für die Mallorquiner einer der schönsten Monate im Jahr. Er ist die Zeit der vielen Feiern. Das größte Fest der Kinder ist am Dienstag nächster Woche. Der 5. Januar ist vergleichbar mit dem Heiligen Abend bei uns. Punkt 18 Uhr läuten in allen 53 Gemeinden Mallorcas die Kirchenglocken. Das Startzeichen für die Bescherung. Die ganze Familie stürmt zum Marktplatz, wo Kaspar, Melchior und Balthasar ­erwartet werden. In Palma gehen sie mit dem Boot im Hafen vor Anker. In den Dörfern reiten die Könige spät am Abend von Haus zu Haus und verteilen die Geschenke. Am 6. Januar ist in ­Spanien Feiertag.
Gefeiert wird auf Mallorca den ganzen Januar. Am 16. Januar herrscht in vielen Dörfern Partystimmung. Auf den Straßen brennen Holzfeuer und als Teufel verkleidete Gestalten tanzen durch die Gassen. Zum Schluss vertreibt der Heilige Antonius die bösen Mächte. Der Legende nach hat er immer wieder den Verlockungen des Teufels widerstanden. Und weil er sich ­besonders um die Tiere gekümmert hat, gilt er auch als der Schutzpatron der Tiere. Noch heute wird er besonders in Mallorcas Dörfern verehrt. Am 17. Januar nehmen die Mallorquiner ihre Haustiere mit in die Gottesdienste und lassen sie segnen.
Ein paar Tage später gedenkt Palma seines Schutzpatrons Sant Sebastian. Er soll die Stadt von der Pest befreit haben. Nach der Überlieferung endete die Seuche, als man die Knochen des Heiligen Sebastian in die Stadt brachte. Zu seinen Ehren ernannten ihn die Stadtväter am 20. Januar 1524 zu ihrem Schutzheiligen. Aus diesem Anlass feiert Palma am Vorabend eine große Fiesta. Überall spielen Bands, es wird gegrillt und auf den Straßen tanzen die Menschen. Partystimmung in Palma mitten im Winter – bei angenehmen Temperaturen.Palma de Mallorca gilt als neues Trendziel für den Winter – gleichzeitig ist es aber auch das teuerste. Eine ­Hotelübernachtung kostete im Dezember durchschnittlich 127 Euro. ­Damit ist die Inselhauptstadt die teuerste Metropole in Spanien und liegt noch vor Madrid und Barcelona. Der Durchschnittspreis für eine Übernachtung beträgt landesweit 99 Euro. In Palma gibt es 48 City-Hotels. 85 Prozent von ihnen zählen zum Vier- und Fünf-Sterne-Bereich. „In keiner anderen Stadt Spaniens gibt es mehr hochwertige ­Hotels als bei uns“, sagt der Präsident des Hotelverbandes
Javier Vich. In den nächsten drei Jahren ­wollen sieben weitere Häuser eröffnen.
Auch in Zukunft können die Urlauber auf Palmas schönster Flaniermeile, dem Paseo del Borne, Kaffee und Kuchen bestellen oder ein Gläschen Wein trinken. Denn 80 Prozent der Bürger haben in einem Referendum ­dafür gestimmt, dass auf dem Borne-Boulevard die Cafés Tische und Stühle aufstellen dürfen. Die Umfrage war notwendig geworden, weil die neue Stadtregierung unter Bürgermeister José Hilla sich gegen die Außenbewirtung ausgesprochen hatte. Jetzt hoffen alle Befürworter, dass
das Rathaus den Bürgerentscheid respektiert.

Ab 11. Januar muss sich die Schwester des spanischen Königs, Infantin Cristina, vor dem Landgericht in Palma verantworten. In dem Prozess geht es um Korruption und Vorteilsnahme rund um die gemeinnützige Sportstiftung Nóos. Die beiden Hauptangeklagten sind der ehemalige Geschäftsführer der Stiftung sowie der Ex-Handballstar Iñaki Urdangari, Ehemann von Cristina. Er soll sechs Millionen Euro unterschlagen haben. Der Prinzessin wird Steuerhinterziehung vorgeworfen. Damit steht erstmalig ein Mitglied der königlichen Familie vor Gericht. 590 Journalisten sind für die Verhandlung akkreditiert.

Wenn zu kurz, hier noch eine Meldung

Kaum zu glauben, aber auch die Insel hat sich auf den Winter vorbereitet. „Wir sind für einen plötzlichen Kälteeinbruch gewappnet“, heißt es in der zuständigen Behörde. Zwölf Tonnen Streusalz und mehrere Räumfahrzeuge stehen zur Verfügung. Im Jahr 2012 war es zu erheblichen Behinderungen gekommen. Damals musste Streusalz vom Festland importiert werden. Valldemossa beispielsweise konnte tagelang nicht mehr mit dem Auto erreicht werden. Diesmal soll es keine Probleme geben. Der erste Schnee kann kommen.