Es soll Menschen geben, die sich im Urlaub heimischer fühlen, wenn sie sich verstanden fühlen. Sprich: eine Sprache mit den Einheimischen sprechen. Diese Zeitgenossen fahren zum Skifahren beispielsweise ins deutschsprachige Österreich. Auch in diesem Winter werden dort wieder Tausende Deutsche, pardon: Piefke, einen Skikurs buchen. Doch vor dem Skikurs ist vor dem Sprachkurs.

Oder verstehen Sie etwa Folgendes? „Erst gemma umme, dann gemma eini, dann fahrma aufi und dann fahrma obi.“ Hä? Umme und obi? Klingt wie der Ostersegen vom Papst. „Fahrma obi“ = neudeutsch für „Wir fahren zum Baumarkt“? Mitnichten.

Nordlichter verstehen in Österreich gelegentlich nur Bahnhof. Bestenfalls. Umme, eini, aufi, obi, aussi, zruck – der Ösi-Dialekt sorgt mitunter für Kopfkratzen. Vor allem die Präpositionen. Dabei sind sie beim Skifahren so wichtig wie Helm und Hüttenzauber: erst zum Lift rüber (umme), dann in den Lift rein (eini), dann auf den Berg hinauf (aufi), dann aus der Gondel heraus (aussi) und den Berg hinab (obi). Und am Abend gehen wir wieder zurück (zruck).

Mein letzter Skilehrer war die reinste Präpositionsschleuder. Vor allem an aufi und obi hatte er einen Narren gefressen. „Beug di obi!“ Ja was jetzt? Rauf oder runter? Ich strecke meine Knie durch und carve stocksteif wie ein Besenstil durchs Gelände. Der Wedelinstruktor ruft mir entnervt hinterher: „Obi sog i!“ Das nächste Drama am Schlepplift: „Jetzt fahrma obi!“, meint der Kurvenprofessor. Ich stelle mich brav in der Schlange an. Dabei wollte er nur den Berg hinunter. Er schüttelt den Kopf: „Du lernst es nie.“ Die Präpositionen, nicht das Skifahren.

Die Grammatik bringt mich mehr ins Schwitzen als die Technik. Aufi und obi – das geht aber auch verdammt schlecht ins Hirn eini.