Neue Empfehlungen vom Auswärtigen Amt: Was Touristen beachten sollten

Viele Türkei-Urlauber sind derzeit verunsichert: Wieder gab es einen Anschlag, diesmal in Ankara. Ist der nächste Badeurlaub jetzt noch sicher? Das Auswärtige Amt rät dazu, sich von Demonstrationen und Menschenansammlungen – besonders in größeren Städten – fernzuhalten. Die Innenstadt von Ankara sollten Touristen meiden. Auch in Istanbul rät das Auswärtige Amt zu erhöhter Vorsicht. Außerdem sollen Reisende belebte Plätze in der Innenstadt nicht aufsuchen und die Anwesenheit in öffentlichen Verkehrsmittel einschränken.„Landesweit ist mit einer Zunahme der politischen Spannungen zu rechnen, weitere Anschläge oder gewaltsame Auseinandersetzungen sind nicht ausgeschlossen.“

Von der seit Juli eskalierenden Gewalt in der Türkei sind Urlauber in den Touristenorten bislang nicht betroffen. Die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK greift regelmäßig Sicherheits­kräfte vor allem im touristisch kaum erschlossenen Südosten der Türkei an. Die türkische Armee fliegt im Gegenzug Luftangriffe gegen die PKK in der Südosttürkei und im Nordirak. Ziele von Anschlägen und Übergriffen waren in den vergangenen Monaten außerdem die pro-kurdische Oppositionspartei HDP und ihre Anhänger. Die wichtigen Urlaubsziele liegen in anderen Regionen des Landes.

Bei den Reiseveranstaltern wurden schon vor einigen Wochen Reisen in die Osttürkei abgesagt. Das gilt etwa für alle Termine bis Jahresende einer Studienreise ans Schwarze Meer und nach Ostanatolien der Veranstaltermarke Dr. Tigges. Der Studienreise­anbieter Studiosus hatte Ende Juli bereits Osttürkei-Rundreisen wegen der Sicherheitslage abgesagt. „In Reaktion auf die aktuelle Sicherheitslage und die Empfehlung des Auswärtigen Amtes, die Innenstadt von Ankara zu meiden, werden wir bis auf Weiteres auf Ausflüge und Besichtigungen in Ankara verzichten“, erklärt der Veranstalter aktuell. Den betroffenen Gästen wird ein Alternativprogramm außerhalb von Ankara angeboten.Bei Tui gibt es seit Samstag nur vereinzelt Anfragen von Kunden. „Stornierungswünsche oder frühzeitige Abreisewünsche gab es keine“, teilte der Veranstalter mit. Auswirkungen auf die touristischen Programme an der Mittelmeerküste gebe es nicht, teilte TUI mit. „Die Türkei zählt nach wie vor zu einem der beliebtesten Reiseziele deutscher Tui-Gäste.“In Ankara habe TUI Deutschland kein touristisches Programm.

Bereits vor einigen Wochen hatten mehrere Reedereien entschieden, türkische Häfen nicht mehr anzulaufen. So fährt Costa stattdessen nach Griechenland, Italien und Malta. Auch Aida Cruises fährt Istanbul nicht an und entscheidet laut einer Sprecherin von Fahrt zu Fahrt. . Celebrity Cruises strich dort Übernacht-Aufenthalte.

Auch bei Thomas Cook hat man bislang keine erhöhte Zahl von Umbuchungs- oder Stornierungswünschen bemerkt. Es habe nach dem Anschlag eine leicht erhöhte Anzahl an Anrufen mit Nachfragen gegeben, wie die Sicherheitslage in den Urlaubsgebieten einzuschätzen sei - diese habe sich auch nach dem Anschlag in Ankara aber nicht geändert, erklärt ein Sprecher.

Und die Kreuzfahrt-Reedereien?